Minger
(Piz) (Kt. Graubünden, Bez. Inn). 3108 m. Gipfel in der Ofenpassgruppe, zwischen Val Mingèr-Scarlthal und Val Plavna. Steht gegen N. über hohe Gräte mit dem Piz Zuort, Piz Plavna dadora und Piz Pisoc in Verbindung, während seine Felsenrippen nach SW. zwischen schauerlichen Wüsteneien (Ils Cotschens) zum Hintergrund des Val Plavna absteigen.
Direkt nach W. reicht hier die wilde Trockenschlucht
des
Val del Trigl hinab, und gegen die Alp Mingèr
dadora ziegt sich der Fels- und Schuttzug
Stavel della
Crappa.
Das Berggebiet gehört zu den wildesten und zerrissensten der Alpen Graubündens. Es werden daher und auch ihrer Entlegenheit wegen die genannten Gipfel, mit Ausnahme des Piz Pisoc, nur wenig besucht.
Von seltenen Pflanzen der Umgebung des Piz Mingèr
seien u. a. genannt: Papaver raeticum, Arabis coerulea und A. pumila, Senecio abrotanifolius, Linnaea
borealis,
Silene quadrifida, Athamanta cretensis, Avena distichophylla.
Nach Theobalds geologischer Aufnahme besteht der Berg ausschliesslich aus Triasgliedern, von denen der felsauftürmende Hauptdolomit mit Ausnahme der untersten Hänge im Val Mingèr und Val Plavna alles aufbauen hilft.
Hier erscheinen unter dem Hauptdolomit auch Obere Rauhwacke, Arlbergdolomit, Partnachmergel und Muschelkalk in normaler Reihenfolge.
Der ganze tektonische Aufbau scheint im Wesentlichen eine weitgespannte Mulde zu sein.