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Leben, Landaufenthalt etc. (s. Bad). [* 2] Litteratur s. bei Balneologie.
Mineralweiß - Mingreli
Leben, Landaufenthalt etc. (s. Bad). [* 2] Litteratur s. bei Balneologie.
s. v. w. Schwerspatpulver oder Barytweiß. ^[= (Neuweiß, Permanentweiß, Blanc fixe), aus Lösungen gefällter schwefelsaurer Baryt, wird ...]
(Menerva), die italische Göttin des Verstandes, des Nachdenkens und der Erfindsamkeit, die Schutzpatronin aller Fertigkeiten und Künste, insbesondere der Spinnerinnen und Weberinnen, der Walker, [* 3] Färber, Schuster, Zimmerleute, Musikanten, Bildhauer, Maler, Ärzte, Schauspieler, Dichter, der Schullehrer und namentlich auch der Schulkinder. Ihre ältesten und wichtigsten Heiligtümer lagen in Rom [* 4] auf den Höhen der Stadt: auf dem Kapitel, wo sie von dem ihr mit Jupiter und Juno gemeinsamen großen Tempel [* 5] das Schiff [* 6] zur Rechten des höchsten Gottes innehatte, dem Aventin, wo sich das Versammlungslokal der Dichter und Schauspieler befand, und auf dem Cälius.
Athene
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Athene.Ihr Hauptfest waren die Quinquatrus (s. d.). Im Lauf der Zeit trat die griechische Auffassung immer mehr in den Vordergrund, indem Minérva mit Pallas Athene [* 7] identifiziert wurde. So geschah es jedenfalls im Hinblick auf die Sieg und Beute verleihende Athene, wenn ihr Pompejus von der Beute seiner Feldzüge im Orient einen Tempel errichtete, und Augustus hatte die beratende Athene im Auge, [* 8] wenn er die von Cäsar erbaute Julische Kurie mit einer der Minérva geweihten Vorhalle versah. Auch bildlich wurde die römische Minérva ganz der griechischen Göttin entsprechend dargestellt (s. Athene).
Promontorĭum, steiles Vorgebirge Kampaniens, Capri [* 9] gegenüber, mit einem angeblich von Odysseus erbauten Tempel der Athene;
jetzt Punta della Campanella (mit Leuchtturm).
(spr. -wīni), Giulio, ital. Archäolog, geboren um 1815 zu Neapel, [* 10] war eine Zeitlang Direktor des Museo Borbonico (jetzt Nationalmuseum) daselbst und machte sich besonders durch die Werke: »Monumenti antichi inediti« (Neap. 1850-54, 2 Bde.) und »Bulletino archeologico« das. 1850 ff.) bekannt und verdient.
Murge, sehr alte Stadt in der ital. Provinz Bari, Kreis [* 11] Barletta, hat (1881) 14,972 Einw., welche Landwirtschaft und Handel betreiben.
Belgien und Luxemburg
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Luxemburg.ein den Porphyren (s. d.) zuzuzählendes Gestein. In Luxemburg [* 12] bezeichnet man als Minette ein im obern Lias vorkommendes Eisenerz, Eisenhydroxyd, mehr oder weniger vermengt mit kieselsaurem und kohlensaurem Eisenoxydul, Thon, Mergel oder Kalk, bald kalkreich (graue Minette), bald thon- und kieselreich (rote Minette), mit durchschnittlich 33 Proz. Eisen [* 13] und zuweilen stark phosphorhaltig. Minette liefert ein sehr billiges Roheisen.
(franz., spr. -nör, Minierer), die im Minenbau ausgebildeten Genietruppen oder Pioniere.
Über Mineure in der Börsensprache s. Mine.
chinesische Dynastie, welche von 1368 bis 1644 als letzte einheimische Dynastie über China [* 14] regierte, u. unter der das Land die höchste Blüte [* 15] erreichte.
(spr. minnje), Fluß in der preuß. Provinz Ostpreußen, [* 16] kommt, wie die Dange, aus Rußland vom Plateau von Schamaiten, mündet ins Kurische Haff und ist von der Grenze ab 45 km schiffbar.
Geschichtskarten von D
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Deutschland.Marco, ital. Staatsmann, geb. zu Bologna als der Sohn eines reichen Kaufmanns, studierte daselbst, bereiste Deutschland, [* 17] England, Frankreich, begründete 1846, nach Pius' IX. Thronbesteigung, in Bologna das gemäßigt liberale Journal »Il Felsineo«, war Mitglied der 1847 von Pius IX. nach Rom berufenen Konsulta und des am gebildeten liberalen Kabinetts als Minister der öffentlichen Arbeiten. Aber schon durch die Encyklika vom 29. April d. J. über die wahre Gesinnung Pius' IX. belehrt, trat er zurück, begab sich zu Karl Albert von Sardinien, [* 18] ward dessen Generalstab zugeteilt, machte den Feldzug von 1848 in der Lombardei mit und erhielt nach dem Kampfe von Goito den Rang eines Majors. Nach dem unglücklichen Ausgang des Kriegs kehrte er als Privatmann in seine Vaterstadt zurück, wo er die Schrift »Della economia pubblica e delle sue attinenze colla morale et col diritto« (Bologna 1859, 2. Aufl. 1868) veröffentlichte.
Zugleich knüpfte er ein Freundschaftsverhältnis mit Cavour an und stand demselben 1859 als Generalsekretär im Auswärtigen Ministerium bis zum Frieden von Villafranca zur Seite. Darauf betrieb er als Präsident der Nationalversammlung der Romagna die Vereinigung dieser Provinz mit Sardinien und vertrat seine Vaterstadt im italienischen Parlament. Im Oktober 1860 übernahm er unter Cavour das Ministerium des Innern und behielt es auch unter Ricasoli. Da jedoch seine neue Verwaltungsreorganisation nach großen Regionen und im dezentralisierenden Sinn beim Parlament eine ungünstige Aufnahme fand, so trat er 1862 zurück.
Turin (Provinz) - Turi
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Turin.In dem Kabinett Farinis übernahm er im Dezember 1862 die Finanzen und nach Farinis Ausscheiden 1863 zugleich den Vorsitz. Sein Werk war die Konvention vom die Entrüstung, welche sie in Turin [* 19] erregte, wo es zu Unruhen kam, bewog ihn, zurückzutreten. 1868 im Juli ging er als Gesandter nach London, [* 20] trat aber bereits im Mai 1869 als Ackerbauminister wieder ins Ministerium Menabrea, mit dem er im November 1869 seine Entlassung nahm. Er war sodann Führer der Opposition gegen das Kabinett Lanza-Sella und Berichterstatter im Parlament über dessen Finanzvorlagen und trat nach seinem Sturz im Juli 1873 an die Spitze des Koalitionsministeriums, in dem er selbst die Finanzen übernahm.
Während er für seine Hauptaufgabe die Lösung der innern Verwaltungsfragen und die Herstellung des finanziellen Gleichgewichts erklärte, wurde ihm gleich zu Anfang ein großer Erfolg durch die Allianz mit Deutschland und die Aussöhnung mit Österreich [* 21] zu teil, welche die Besuche der Monarchen begründeten. Die Beseitigung des Defizits und das Bankgesetz waren ebenfalls bedeutende Verdienste Minghettis; indes die Zersplitterung der Parteien im Parlament und der Mangel einer festen Majorität nötigten ihn im März 1876 zum Rücktritt. Er starb in Rom. Von seinen Schriften sind noch zu erwähnen: »Opuscoli letterari ed economici« (Florenz [* 22] 1872),
»Le [* 23] donne italiani nelle belle arti« (Giugno (1877),
»Stato e chiesa« (Mail. 1878),
in dem er ein kirchenpolitisches System auf Grund der Cavourschen Formel: »Libera chiesa in libero stato« aufstellte, »Il citadino e lo stato« (1886) und eine wertvolle Biographie Raffaels (»Raffaello«, Bologna 1885; deutsch von Münz, Bresl. 1887).
Kirchdorf im bad. Kreis Karlsruhe, [* 24] an der Linie Mannheim-Konstanz der Badischen Eisenbahn, hat Mahl- und Schneidemühlen, Zigarrenfabrikation, Tabaks- und Hopfenbau und (1885) 2067 meist kath. Einwohner.
In der Nähe Schloß Kitzlau, sonst Residenz der Bischöfe von Speier, [* 25] jetzt Staatsgefängnis, und eine kalte Schwefelquelle.
(Mingreul, »Land der tausend Quellen«),
Minho - Miniatur
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Seite 11.657.ehemals selbständiges Fürstentum in Kaukasien, am Schwarzen Meer, zwischen Abchasien (im ¶
N.) und dem Fluß Rion (im S.), gehörte später zu Persien, [* 27] fiel 1804 an Rußland und bildet seit 1867 einen Teil des russisch-kaukasischen Gouvernements Kutais (die Kreise [* 28] Sugdid und Senak) mit zusammen 4625 qkm (84 QM.) und (1873) 175,438 Einw. Das Land ist gebirgig (im innersten Teil sogar Hochgebirge), im S. morastig. Die Fruchtbarkeit des Bodens bei hoher Temperatur und feuchter Luft gewährt einen außerodentlichen ^[richtig: außerordentlichen] Vegetationsreichtum.
Hauptprodukte sind: Getreide, [* 29] Mais, Baumwolle, [* 30] Tabak, [* 31] Wein, Öl, Hirse, [* 32] Holz, [* 33] Seide, [* 34] Honig, Pferde. [* 35] Die Mingrelier oder, wie sie sich selbst nennen, Kadzariai bewohnen nicht allein Mingrelien, sondern auch Odischi und Gurien am Schwarzen Meer. R. v. Erckert berechnet ihre Gesamtzahl auf 215,000 Seelen. Nach Sprache [* 36] und Sitte sind sie ihren Nachbarn, den Georgiern und Suanethen, verwandt, aber sehr träge. Sie haben tscherkessische Kleidung angenommen und bekennen sich zur griechisch-katholischen Kirche. - ist das Kolchis der Alten, bildete dann einen Teil von Georgien und ward bei der Teilung dieses Landes (1241) zu Imerethi geschlagen.
Die Könige von Georgien ließen das Land durch Gouverneure verwalten, deren einer, Dadian, sich unabhängig machte und Stammvater der nachherigen Fürsten von Mingrelien wurde. Der ehemalige Zar von Mingrelien führte den Titel »Fürst des Schwarzen Meers«. Seine Residenz war Isgaur oder Iskuriah (das alte Dioskurias) am Schwarzen Meer, zugleich der Haupthandelsplatz des Landes.
Vgl. Radde, Reisen im mingrelischen Hochgebirge (Tiflis 1866);