Eisenoxyd
(Eisensesquioxyd) Fe2O3 findet sich in der
Natur als
Eisenglanz,
Roteisenstein und als
Bestandteil vieler
Mineralien
[* 3] und
Gebirgsarten, welche durch Eisenoxyd
gehalt gewöhnlich gelb, rot oder braun gefärbt werden.
Man erhält es durch
Glühen von
Eisenhydroxyd oder salpetersaurem Eisenoxyd
, mit
Schwefelsäure
[* 4] verunreinigt auch
aus
Eisenvitriol, in dieser letztern Form als Nebenprodukt bei der
Darstellung der rauchenden
Schwefelsäure, wo es als
Totenkopf
(Caput mortuum, Colcothar vitrioli) in den
Retorten zurückbleibt. Je nach der Darstellungsweise ist das Eisenoxyd
kristallinisch
oder amorph, rot, braun, violett bis fast schwarz. Eisenoxyd
ist unlöslich im
Wasser und wird nach starkem
Glühen
auch von
Säuren nur schwer angegriffen. Am besten löst es sich in
Salzsäure zu
Eisenchlorid. Im Porzellanofen verwandelt
sich das Eisenoxyd
in eine schwarze
Masse von Oxyduloxyd; bei 3000° verflüchtigt es sich in geringer
Menge.
Durch
Wasserstoff,
Kohle und
Kohlenoxyd wird es leicht reduziert, und hierauf beruht die Gewinnung von
Eisen
[* 5] aus seinen
Erzen.
Beim
Glühen mit brennbaren
Körpern überträgt es an diese
Sauerstoff und nimmt aus der
Luft von neuem
Sauerstoff
auf, so daß es die
Verbrennung sehr beschleunigt. Man benutzt Eisenoxyd
zum
Schleifen und
Polieren von
Glas
[* 6] und
Metall, als
Porzellanfarbe, zum
Färben von
Glas und als
Anstrichfarbe
(Englischrot,
Eisenrot,
Berliner Rot).
[* 7] Früher war es als
Eisensafran
(Crocus Martis adstringens) offizinell.