Casti
,
Giambattista, ital. Dichter, geb. 1721 zu Prato, studierte auf dem Seminar von Montefiascone, wo er als Professor angestellt wurde und eine Dompfründe erhielt. Später trat er zu Wien [* 2] in die Dienste [* 3] Josephs Ⅱ., besuchte mit Gesandtschaften Petersburg, [* 4] wo ihn Katharina Ⅱ. mit Auszeichnung aufnahm, Berlin [* 5] und andere deutsche Residenzen und wurde, zurückgekehrt, kaiserl. Hofpoet. Nach Josephs Ⅱ. Tode lebte er in Florenz, [* 6] seit 1798 zu Paris, [* 7] wo er starb.
Seine Berühmtheit verdankt er den «Novelle galanti in ottave rime» (Par. 1793; neue Aufl., 3 Bde., ebd. 1804),
die meist schlüpfrig, aber anziehend durch die Lebhaftigkeit und Anmut des Stils sind, und dem zu langen, aber geistvollen und unterhaltenden didaktisch-satir. Gedichte «Gli animali parlanti» (3 Bde., ebd. 1802; deutsch, 3 Bde., Brem. 1817, und von Stiegler, 2 Bde., Aachen [* 8] 1843),
das 1792–99 entstand. Außerdem schrieb Casti
«Rime anacreontiche»
und die komischen
Opern «La grotta di Trofonio» und «Il
re Teodoro in
Venezia», beide von
Paisiello, die erstere auch von Salieri komponiert. Eine Gesamtausgabe
seiner Werke erschien 1838 in
Paris.