Balāta,
ein zur Gruppe der Kautschukkörper gehöriger, der Guttapercha sehr ähnlicher
Stoff,
der aus dem
Milchsafte des in
Surinam und Guayana heimischen Sapotillbaumes, dem
Bully-tree der Engländer, Sapota Muelleri
Belk., gewonnen wird. Früher wurden die
Bäume behufs der Saftgewinnung gefällt, jetzt macht man nur Einschnitte in die
Rinde und sammelt den Saft in Holzgefäßen. Während ein mittelgroßer
Baum beim Fällen auf einmal 3 bis 6 kg
Balata
lieferte, erhält man durch Einschnitte nur noch 0,3 bis 0,5 kg
Balsam, aber der
Baum kann alle Jahre an einer andern
Stelle
angeschnitten werden.
Beim Eintrocknen an der Luft verwandelt sich der Saft in eine weißliche bis rötliche Masse, die durch Kneten gleichmäßig wird; häufig findet man Rindenstückchen und Holzteilchen beigemengt. Der größte Teil der Ware kommt aber schon in gereinigten, zu Platten gewalzten Stücken in den Handel. Die Masse ist lederartig zähe, außerordentlich biegsam, elastischer als Guttapercha und ebenso gut schneidbar wie diese und läßt sich mit Schwefel vulkanisieren; sie hat eine rötlichweiße bis bräunlichrote Farbe und wird durch Reiben elektrisch.
Bei 49° C. wird die Balata
knetbar, und bei 149° schmilzt sie; beim Erwärmen verbreitet sie den
Geruch nach Guttapercha. In
reinem Schwefelkohlenstoff löst sie sich leicht und läßt sich daher durch Verdunsten der filtrierten Lösung leicht reinigen;
sie enthält dann nach Sparlich 88,5 Proz.
Kohlenstoff und 11,3 Proz.
Wasserstoff. Die Balata
ist erst seit 1859 in
Europa
[* 2] bekannt, die Ausfuhr davon aus
Berbice soll sich auf 10000 kg jährlich belaufen. Die Balata
fand zuerst nur in der engl.
Industrie Verwendung, jetzt wird sie auch in
Deutschland
[* 3] viel verarbeitet, namentlich zu
Treibriemen (Balata
treibriemen),
Schuhsohlen und
Absätzen, besonders aber zu Isolatoren für elektrische
Apparate, außerdem auch in der Zahntechnik.