Blattskelett
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s. Blattnervatur.
Blattskelett
3 Wörter, 32 Zeichen
Blattskelett,
s. Blattnervatur.
oder Blattskelett nennt man den Verlauf der Gefäßbündel [* 3] und der diese gewöhnlich begleitenden Bastbündel in der Blattspreite. Die deutlicher hervortretenden nennt man Nerven, [* 4] die schwächern dagegen gewöhnlich Adern. Da diese Bündel in den meisten Fällen untereinander anastomosieren, d. h. an manchen Stellen sich vereinigen, so entsteht ein sehr kompliziertes Netzwerk, [* 5] das den Einflüssen der Verwitterung mehr Widerstand entgegensetzt als die übrigen zartern Teile des Blattes. Deshalb bleibt auch die Blattnervatur noch lange Zeit als zierliches Maschenwerk erhalten, wenn die zwischen den Nerven liegenden Partien schon lange durch Fäulnis zerstört sind. Man kann durch Kochen der Blätter in Kalilauge und nachheriges Auswaschen mit Wasser dasselbe Ziel erreichen, auch hierbei bleibt die festere Blattnervatur zurück.
Der Verlauf der Nerven ist für die systematische Unterscheidung, hauptsächlich bei paläontolog. Untersuchungen, oft von großer Wichtigkeit, da bei Abdrücken der Blätter der ganze Verlauf der Nervatur noch sehr deutlich zu erkennen ist. Man unterscheidet Hauptnerven und Seitennerven und unter den letztern wieder Längsnerven, wenn sie schon vom Grund der Blattspreite an oder doch gleich über demselben vom Hauptnerven getrennt sind und nun entweder längs des Hauptnerven hinlaufen oder strahlig sich in der Blattspreite ausbreiten, und Quernerven, wenn sie vom Hauptnerven selbst entspringen und von diesem gegen den Blattrand hin verlaufen.
Nach der Anzahl der Nerven unterscheidet man ein-, drei-, fünf-, sieben- und vielnervige Blätter. Nach dem Verlaufe derselben unterscheidet man winkelnervige, wenn die Nerven entweder mit dem Blattgrunde oder mit dem Hauptnerven einen Winkel [* 6] bilden, und bogennervige, wenn die Nerven bei ihrer Trennung am Blattgrunde oder am Hauptnerven in einem mehr oder weniger stark gekrümmten Bogen [* 7] verlaufen. Da auch der Verlauf der feinern Nerven, der Adern, von Wichtigkeit ist, so hat sich eine umfangreiche Terminologie ausgebildet, welche für die äußerst mannigfaltige Art der Blattnervatur zahlreiche Bezeichnungen besitzt. -
Vgl. Bischoff, Handbuch der Terminologie, Bd. 1 u. 2 (Nürnb. 1830-42);
von Ettingshausen, Die Blattskelette der Apetalen (Wien [* 8] 1858).