Blatt (weidmännisch) - Blätter für literarische Unterhaltung
mehr
ausgebildet als die andere dem Lichte abgewendete, so liegt stets das Palissadenparenchym direkt unter der
Epidermis
[* 2] der Oberseite.
In
[* 1]
Fig. 34 ist als
Beispiel des anatom.
Baues das Blatt
[* 3] der
Buche im Querschnitt dargestellt; die Schicht p ist das Palissadenparenchym,
s das Schwammparenchym, o und
u die obere und untere
Epidermis, a eine in der letztern befindliche
Spaltöffnung.
(S.
Spaltöffnungen.)
Außer diesen beiden grünen Geweben durchziehen nun die Blattfläche noch sog.
Gefäß- oder Leitbündel. Das ganze
System
dieser
Bündel bezeichnet man als die
Nervatur des V., ihre verschiedenartige Ausbildung bei den einzelnen Pflanzenfamilien
ist oft von großer Wichtigkeit bei systematischen Unterscheidungen, die sich auf Blattabdrücke in den
Gesteinen beziehen, da an derartigen
Abdrücken die
Nervatur meist sehr deutlich erhalten ist. (S.
Blattnervatur.)
In der Ornamentik bilden neben den Bandverschlingungen die Nachbildungen von und
Blüte
[* 4] den hervorragendsten
Teil der Verzierungskunst
aller
Völker, ja die
Wahl und Ausgestaltung der Blatt ist eins der eigenartigsten
Merkmale der verschiedenen
Baustile. (S.
Blätterkapitäl
[* 5] und
Blätterwerk.) In jeder Frühkunst erscheint das Blatt nicht in völliger Nachbildung seiner
natürlichen, sondern in einer mehr verallgemeinernden Form, die nur die auffallendsten
Merkmale wiedergiebt.
Dies Fortlassen des dem Ornamentisten als nebensächlich Erscheinenden nennt man
Stilisieren. Die alten Ägypter stilisierten
vorzugsweise die Lotosblume, Griechen und
Römer
[* 6] den
Acanthus
[* 7] (s. d.), die mittelalterlichen
Stile entnahmen ihre Motive der
ganzen
Flora der betreffenden
Länder. Wiederholt versuchte man die stilisierten Blatt durch getreu der Natur nachgeahmte (naturalistische)
zu verdrängen. Namentlich im Fach des
Musterzeichners hat und
Blume einen vielfach angefochtenen
Naturalismus angenommen. (S.
Ornament und
Muster.)
[* 3] in der
Technik im allgemeinen ein dünner, parallelflächiger Körper von mäßiger Länge und
Breite
[* 8] und in
den verschiedenen
Industrien von sehr mannigfacher Bedeutung. In derTischlerei bezeichnet Blatt soviel wie
Platte oder
Tafel, auch den langen, dünnen Schenkel des Winkelmaßes;
im Maschinenbau eine eiserne Flachschiene, die in einem
hölzernen Maschinenteil, wie eine
Welle, zur stärkern Befestigung äußerer
Teile, wie des
Zapfens, eingelassen wird;
im Zimmerhandwerk
an zwei der Länge nach oder auch kreuzweise zu verbindenden Hölzern das zugerichtete Ende des einen der zu verbindenden
Stücke,
bez. die sich ergänzenden Einschnitte, mittels deren eins in das andere gelegt wird;
bei messer- oder scherenartigen Werkzeugen, Sägen
[* 10] u. s. w. soviel wie
Klinge. V. ist auch ein
Teil des Webstuhls (s.
Weberei
[* 11] und
Blattbinder).
der Verfertiger des Weberblatts, Rietblatts, eines kammähnlichen Werkzeugs (daher auch Weberkamm, Nietkamm
genannt), das in der
Weberei dazu dient, einesteils die Kettenfäden in ihrer ordnungsmäßigen
Lage
zu
erhalten, andernteils jeden Einschlagfaden je nach der erforderlichen Dichtheit des Gewebes mehr oder minder stark gegen
den vorhergehenden hinzuschieben. Das
Blatt wird durch die sog. Riete gebildet - dünne, glatte Stäbchen aus gespaltenem
Rohr, häufiger aus geplättetem
Stahl- oder
Messingdraht -, die in einer der
Breite des Gewebes entsprechenden
Anzahl in einem Holzrahmen befestigt sind und durch deren Zwischenräume die einzelnen Kettenfäden hindurchgehen. Um bei
der Herstellung des
Blatts oder Kamms (Blattbinden, Kammsetzen) einen genau gleichmäßigen Abstand und eine vollkommen parallele
Lage der Riete zu erreichen, werden die letztern, ehe sie in die Nuten der Holzleisten eingeschoben
werden, mit ihren
Enden zwischen je zwei
Stäbe gelegt, die man mittels einer
Schnur oder eines
Drahts derart schraubenlinig
umwickelt, daß zwischen je zwei Windungen ein Riet zu liegen kommt. In neuerer Zeit werden hierzu gewöhnlich besondere
Maschinen (Blattbinde- oder Kammsetzmaschinen) benutzt, die mit außerordentlicher Genauigkeit und Schnelligkeit
arbeiten.
ist die Bezeichnung des in der deutschen und schweiz.
Armee eingeführten rauchschwachen Schießpulvers,
welches aus reiner
Nitrocellulose bestehen soll. (S. Schießpulver,
[* 12] rauchschwaches.) hat das Aussehen dünner quadratischer
Hornblättchen; in der deutschen Feldkanone geben 0,64 kg Blättchenpulver die gleiche
Anfangsgeschwindigkeit von 442 m, welche sonst mit
1,6 kg schwarzen, grobkörnigen Pulvers erreicht wurde.
Das in
Deutschland
[* 13] für das Gewehr M/88 verwendete Blättchenpulver heißt Blättchenpulver 88. Statt 5 g des
bisherigen
Schwarzpulvers werden für eine
Patrone des Infanteriegewehrs nunmehr 2,75 g verwendet. Es wird hiermit für das
Geschoß
[* 14] eine
Anfangsgeschwindigkeit von 620 m erzielt (früher nur 435 m).
(Jägerspr.), das Anlocken der Rehböcke zur
Brunftzeit (Ende Juli und im
August) durch Nachahmung des fiependen
Lautes des Schmalrehs mittels eines Rehrufes oder eines Baumblattes.
Der aufs
Blatt springende
Bock
[* 15] wird beschossen.
fürliterarischeUnterhaltung, in
Leipzig
[* 16] im Verlage von F. A.
Brockhaus erscheinende
kritische Wochenschrift, enthält Besprechungen der neuesten deutschen litterar. Erscheinungen, besonders der dichterischen,
ästhetischen, litterargeschichtlichen Produktion sowie der wichtigern populären Erscheinungen der
Philosophie, Geschichte,
Geographie und Naturwissenschaften. Die l. Blätter für literarische Unterhaltung
U. wurden 1818 u. d. T.
«Literarisches Wochenblatt» im Verlage der Hoffmannschen
Hofbuchhandlung in
Weimar
[* 17] von Aug. von Kotzebue (s. d.) begründet, der
fast allein die Beiträge schrieb und darin besonders die
Romantische Schule bekämpfte.
Blätterhühner - Blattf
* 18 Seite 53.90.
Nach seiner Ermordung wurde
Adolf Müllner in der Zeitschrift tonangebend. 1820 ging sie durch
Kauf an die Verlagsbuchhandlung
F. A.
Brockhaus über, deren Begründer
FriedrichArnoldBrockhaus selbst an die
Spitze der Redaktion trat.
Am nahm die Zeitschrift den
Titel«Literarisches Conversationsblatt», den gegenwärtigen an und erschien
bis 1851 täglich, seitdem wöchentlich. 1822 - 53 führte
HeinrichBrockhaus, der zweite Sohn von
FriedrichArnoldBrockhaus,
die Redaktion, hierauf bis 1864 Herm.
Marggraff, nach
¶
mehr
ihm bis 1837 Rudolf von Gottschall, dann bis 1891 Friedrich Bienemann, seit 1892 Karl Heinemann.