deutet ist. Weiterhin erhebt sich die Gestaltung nicht wieder zu dem frühern Höhepunkt: wir treten in die
Blüte
[* 2] ein, deren
Blätter noch weiter von den grünen abweichen. Die drei hier charakterisierten
Regionen des
Stengels bezeichnet man als
Niederblatt-,
Laubblatt- und Hochblattregion, indem man die dreierlei Blätter mit den entsprechenden, in diesen
Worten enthaltenen Bezeichnungen belegt. Bei andern
Phanerogamen findet sich überall in den Hauptzügen das gleiche
Gesetz.
Auch die Hochblattregion tritt bisweilen nur schwach hervor, wenn nämlich auf die letzten vollkommenen
Laubblätter keine
Deckblätter des
Blütenstandes, sondern sogleich die
Blüte mit ihren Blättern folgt. Bei vielen
Holzgewächsen
wechseln periodisch
Laubblatt- und Niederblattregion miteinander ab. Jeder
Trieb beginnt hier als
Knospe mit den einfach gestalteten
Knospenschuppen, welche den
Charakter der
Niederblätter haben; nachdem er eine Anzahl
Laubblätter gebildet
hat, schließt sich sein Ende wieder zu einer
Knospe, indem abermals Knospenschuppen erzeugt werden. Erst spät und keineswegs
an allen
Trieben tritt die Hochblattregion ins
Leben.
Die vorstehenden Betrachtungen gehen von dem
Gedanken aus, daß die in so verschiedener
Ausbildung hervortretenden seitlichen
Glieder
[* 4] der
Stengel, von den
Samenlappen an bis zu sämtlichen Teilen der
Blüte, nur
Formen eines ursprünglich
gleichen Grundorgans, des Blattes, sind. Dieser für die botanische
Morphologie so fruchtbringend gewordene
Gedanke, dem
man in
der Bezeichnung
Metamorphose des Blattes einen kurzen
Ausdruck gegeben hat, ist zwar mehr oder minder deutlich schon von
Linné
und von
Wolff (»Theoria generationis«,
Halle
[* 5] 1759) ausgesprochen worden; in eingehender
Weise hat ihn aber
erst
Goethe
(»Versuch, die
Metamorphose der
Pflanzen zu erklären«, Gotha
[* 6] 1790) ausgeführt, welcher vornehmlich durch die
Erscheinung,
daß bei
Mißbildungen der
Blüten die Blätter derselben in grüne
Laubblätter umgewandelt sein können, hierauf geführt
wurde.
Gegenwärtig ist auf entwickelungsgeschichtlichem Weg die morphologische
Identität der mannigfaltigen
Gebilde, denen man Blattnatur beilegt, erwiesen. Die
Lehre
[* 7] von der
Metamorphose erklärt jedoch keineswegs diejenigen besondern
Verschiedenheiten, welche den Blättern zukommen, insofern sie als
Organe für bestimmte Lebenszwecke
der
Pflanze eingerichtet
sind. Die Art dieser Einrichtung ist von jenem morphologischen
Gesetz unabhängig; sie ist das Ergebnis
des
Kampfes der
Pflanze ums Dasein, der sie zwang, ihre
Glieder zu passenden
Organen fürs
Leben auszubilden. Über den innern
Bau und die
Funktion des Blattes vgl. die
ArtikelGefäßbündel
[* 8] und
Chlorophyll.
Während die Webeblätter früher
aus gespaltenem
Rohr oder geglättetemStahl- oder Messingdraht durch
Handarbeit hergestellt wurden, benutzt
man jetzt die sehr komplizierten Blattbinde- oder Kammsetzmaschinen, welche gleichzeitig 2
Blätter erzeugen und in jedes
derselben 300
Riede in 1
Minute einsetzen.
das Anlocken des Rehbockes durch den auf einem
Buchen- oder Birkenblatt oder auf einer
kleinen
Pfeife nachgeahmten Angstruf (das
Fiepen) des
Schmalrehes zur Brunftzeit. Nicht nur der
Bock,
[* 13] sondern auch die
Ricke »springt«
aufs
Blatt, indem letztere ihr
Kalb in
Gefahr glaubt. Damit die an der
Grenze stehenden Rehböcke nicht von Nachbarjägern auf
das Blatten geschossen werden, verblattet man dieselben, d. h. man zeigt
sich dem Rehbock, wenn er auf das
Blatt springt, und bewirkt dadurch, daß er sich nicht mehr auf diese
Weise verlocken läßt.
[* 1] kelchförmiges
Kapitäl des gotischen
Baustils, welches mit
Eichen-,
Epheu-,
Wein- oder Ahornblättern
oder mit den knollenförmigen Steinblumen des gotischen
Stils plastisch verziert ist.
Die naturalistisch
gebildeten
Blätter wurden grün oder bunt gefärbt oder vergoldet (s. Figur).
(Papierkohle), heller, sehr leicht entzündlicher, der
Bogheadkohle sich nähernder, thoniger oder
mergeliger, bituminöser
Schiefer, oft von sehr dünnschieferigem Gefüge, zeichnet sich aus durch
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