Sandomir
(Ssandomir
), Kreisstadt im polnisch-russ.
Gouvernement
Radom, an der
Weichsel, hat ein altes
Schloß auf steilem
Felsen, ein
Gymnasium, 2 Zuckerfabriken und (1885) 5905 Einw. -
S. wurde 1236 gegründet. Im 13. Jahrh. war S. die
Haupt- und Residenzstadt regierender
Fürsten; 1240 und 1259 wurde es von
den
Tataren geplündert und verbrannt. Unter
Kasimir d. Gr. wieder aufgebaut, schwang es sich durch
Handel
und
Industrie in die
Reihe der angesehensten
Städte
Polens empor, ward aber 1655 von den
Schweden
[* 2] von neuem zerstört. Hier ward 1570 von
den
Dissidenten aller Bekenntnisse eine Hauptsynode abgehalten, welche die Abfassung der unter dem
Namen
Consensus
Sandomir
iensis bekannten
Bundesakte zur
Folge hatte.
Ferner ward hier 1702 eine
Konföderation der Anhänger des
Königs
August
gegen
Karl XII. geschlossen. 1809
gab es unter den
Mauern Sandomirs
ein heißes
Gefecht zwischen Österreichern und
Polen.