Münch
-Bellinghausen
,
Eligius
Franz Jos.,
Freiherr von, bekannt als dramat. Dichter unter dem
Namen
Friedrich
Halm, geb. zu
Krakau,
[* 3] hatte schon in seinem 20. Jahre die jurist.-polit.
Studien absolviert, trat in österr.
Staatsdienste,
wurde 1840 Regierungsrat und übernahm 1845 mit dem
Titel eines Wirkl.
Hofrats die
Stelle eines ersten Kustos an der kaiserl.
Hofbibliothek. 1861 zum lebenslänglichen Mitgliede des österr. Herrenhauses berufen, nahm Münch
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seinen
Platz auf der Linken des Hauses.
Vom bis zum Nov. 1870 war er Generalintendant der Wiener Hoftheater. Er starb in Wien. [* 4] Entscheidend für M.s poet. Wirken wurde die 1833 erneute Verbindung mit seinem ehemaligen Lehrer Enk von der Burg, der ihn dazu brachte, unter dem Namen Friedrich Halm dem Hofburgtheater das rührselige Schauspiel «Griseldis» (9. Aufl., Wien 1879) zu übergeben, das 1835 mit großem Erfolg zur Aufführung kam. Auf derselben Bühne wurden 1836 sein «Adept», 1837 seine Jugendarbeit, das dramat. Gedicht «Camoens», 1838 das histor.-romantische Trauerspiel «Imelda Lambertazzi» und 1840 das Trauerspiel «Ein mildes Urteil» gegeben.
«Der Sohn der Wildnis» (1843; 7. Aufl.,
Wien 1886) wurde in kurzer Zeit auf allen deutschen
Bühnen heimisch. Nun wandte sich Münch
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dem Gebiet der histor.
Tragödie zu
mit «Sampiero», den er im Jan. 1844 zur Aufführung brachte, und
«Donna Maria de Molina» (1847).
Gleichzeitig dichtete er das
Lustspiel «Verbot und
Befehl». 1854 ging über die
Bühne des Hofburgtheaters zu
Wien das
Drama eines ungenannten
Verfassers, «Der Fechter von Ravenna» (4. Aufl.,
Wien 1888), das großen Beifall fand. Namentlich infolge dieser Anonymität entspannen sich litterar. Erörterungen,
die eine sehr polemische
Wendung nahmen, als der bayr. Dorfschullehrer
Franz
Bacherl das
Recht der Autorschaft beanspruchte.
Dies bewog endlich Münch
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, sich als den Verfasser des
Stücks zu nennen. Seitdem
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