Maratti
(Maratta), Carlo, ital.
Maler, geb. zu
Camerino bei
Ancona,
[* 2] studierte zu
Rom
[* 3] unter
A. Sacchi und bildete sich nach den Werken der
Carracci und
Raffaels weiter. Nachdem er 1650 mit einem Christuskind in der
Krippe in der
Kirche
San Giuseppe de Falegnani sich einen
Namen erworben, erhielt er vom päpstlichen
Hof
[* 4] zahlreiche Aufträge.
Clemens XI. ernannte ihn 1704 für Restaurierung eines Teils der Fresken
Raffaels im
Vatikan
[* 5] und in der
Farnesina zum
Ritter des
Christusordens,
Innocenz XI. zum Aufseher der vatikanischen
Zimmer. Maratti
starb in
Rom. Seine
Werke, meist von kleinerm
Format, tragen, so großen Beifall sie auch bei den Zeitgenossen fanden, das Gepräge des
Verfalls
der italienischen
Malerei
an sich; die
Milde und Freundlichkeit seiner
Bilder kann den Mangel origineller
Kraft
[* 6] nicht verdecken. Nur in seinen Bildnissen erhob er sich über seine Zeit hinaus durch vornehme Auffassung und feine
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Individualisierung zu Schöpfungen von dauerndem Wert. Er hat auch eine Anzahl guter Radierungen gefertigt. - Seine Tochter
Faustina Maratti
machte sich als Dichterin und Malerin bekannt; sie war mit dem Dichter Zappi vermählt.