Cerri
(spr. tscherri), Kajetan, Schriftsteller, geb. zu Bagnolo bei Brescia, kam, 13 Jahre alt, nach Wien, [* 2] ohne bis dahin ein Wort Deutsch gelernt zuhaben. Nachdem er 1847 verschiedene Städte Oberitaliens bereist und mit hervorragenden Männern Italiens [* 3] Verbindungen angeknüpft, widmete er sich, nach Wien zurückgekehrt, dem Studium der Rechts-
wissenschaft, trat in den Staatsdienst und war zugleich am Wiener Konservatorium als Professor der italienischen Sprache [* 4] und Litteratur thätig, 1883 ward er zum Hofsekretär im Ministerium des Äußern ernannt. Von seinen Dichtungen nennen wir: »An Hermine. Ein Lied von der Unsterblichkeit nach Aleardi« (Wien 1849);
»Glühende Liebe. Deutsche [* 5] Lieder eines Italieners« (das. 1850);
»An Fanny Elsler. Eine Apotheose nach G. Prati« (das. 1851);
»Aus einsamer Stube« (das. 1864);
»Gottlieb, ein Stillleben«, (Leipz 1871);
»Ein Glaubensbekenntnis. Zeitstrophen« (das. 1872) und das einaktige Drama »Sturm und Rosenblatt« (Wien 1872).
Auch übersetzte er Mosenthals »Deborah« u.a. ins Italienische.