Alcäus
(Alkaios), aus
Mytilene auf
Lesbos, am Ende des 7. und Anfang des 6. Jahrh.
v. Chr., neben seiner Zeitgenossin
Sappho der größte
Vertreter der äol. lyrischen
Poesie. Altadliger Abkunft, nahm er Anteil an den Kämpfen des
Adels gegen
die
Demokratie und verlieh seine Vaterstadt, als Pittacus die Verhältnisse zu ordnen übernahm.
Als er
an der
Spitze der Ausgewanderten die Rückkehr erzwingen wollte, fiel er dem Pittacus in die
Hände, der ihm jedoch verzieh.
Seine Oden in
Alcäischen
Strophen (s. d.) sangen
die
Begeisterung zur
Schlacht, den Preis der Tapferkeit, den Haß gegen Tyrannei,
die Herrlichkeit der
Freiheit und das Elend der
Verbannung.
Andere feierten die Freuden der Liebe und des
Weins. Die Fragmente der ursprünglichen zehn
Bücher sind herausgegeben von
Bergk in den
«Poetae lyrici Gaeci», Bd. 3 (4. Aufl.,
Lpz. 1882). -
Vgl. Kock, Alkäos und Sappho (Berl. 1862).