Affodil
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Affodil
lsprit, s.
Asphodelus.
Affodil
4 Wörter, 39 Zeichen
Affodil,
Affodil
lsprit, s.
Asphodelus.
L. (Asphodill, Affodill), Gattung aus der Familie der Liliaceen, meist perennierende Kräuter mit grundständigen, linealen Blättern, blattlosem Stengel [* 3] und großen, meist weißen Blüten in Trauben oder Ähren, finden sich hauptsächlich in den Mittelmeerländern. Asphodelus luteus L., mit gelben, wohlriechenden Blüten in gipfelständiger Traube, wächst in Sizilien [* 4] und Griechenland. [* 5] Die jungen Stengel werden in Sizilien als Gemüse wie Spargel gegessen. Die Wurzel [* 6] war früher gegen allerlei Übel und als Amulett im Gebrauch.
Von Asphodelus albus Willd., mit weißen Blüten, im südlichen Europa, [* 7] wurde die scharfe, bittere, an Stärkemehl und Zucker [* 8] reiche Wurzel ebenfalls als Heilmittel benutzt. In Frankreich verwendet man sie zur Spiritusfabrikation [* 9] und ¶
gewinnt ein angenehm riechendes Produkt. 100 Lit. Saft geben 8 L. Spiritus [* 11] von 86°. A. ramosus L., mit weißen Blüten, in Griechenland, Spanien [* 12] und Italien [* 13] einheimisch und oft in großer Zahl die Wiesen schmückend, liefert in den Wurzelknollen eine Speise, die schon die alten Pelasger genossen. Bei den Griechen war diese Art der Persephone [* 14] (auch der Demeter) [* 15] geweiht; man schrieb ihr Wunderkräfte zu und pflanzte sie auf Gräber. In der Odyssee wird häufig der Asphodeluswiesen gedacht als eines Aufenthaltsorts der Seelen, wo Minos Gericht hält.
Auch die Japaner pflanzen und stellen den weißen Affodill auf Gräber und in Begräbnishallen. Die Wurzelknollen von Asphodelus ramosus L., Asphodelus albus L., Asphodelus neglectus Schult. sowie häufig die ganz verschieden gebildete Zwiebel von Lilium Martagon L. wurden früher als Affodill-, Affolder-, Gold- und Drecklilienwurzel als urintreibend, die Menstruation befördernd und äußerlich bei Hautausschlägen und Geschwüren angewendet. Man kultiviert die Asphodelusarten bei uns als Zierpflanzen.