Zwiebel
Zwiebel - Zwillingskri

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Seite 16.1017.
(Bulbus), der wesentlich aus fleischig verdickten Niederblättern gebildete und darum voluminösere unterste,
meist im
Boden verborgene Teil gewisser
Pflanzen, besonders vieler
Liliaceen und
Amaryllideen. Die
Blätter, aus welchen die Zwiebel
zusammengesetzt
ist, heißen Zwiebel
schuppen oder Zwiebelschalen und sind auf den Scheidenteil reduzierte
Niederblätter.
Die äußern (Zwiebel
decken) sind gewöhnlich dünn und trocken und geben je nach ihrer Gestalt der Zwiebel
bald ein
schuppiges, bald ein schaliges Ansehen. Die innern, jüngern sind immer saftig, dick und fleischig infolge starker
Entwickelung
ihres
Parenchyms, welches Reservestoffe, wie besonders
Stärkemehl,
in sich aufspeichert. Sie bilden daher
die Hauptmasse der Zwiebel
, während der Stengelteil, an welchem alle diese
Blätter sitzen, äußerst verkürzt ist und auf
¶
mehr
dem Längsdurchschnitt im Grunde der Zwiebel
als ein niedergedrückter, fast scheibenförmiger Teil erscheint. Diese Zwiebelscheibe
(Zwiebel
kuchen) treibt an ihrem Rand, unterhalb der äußersten Zwiebel
decken, die einfachen Nebenwurzeln in den Boden, während
eine Pfahlwurzel fehlt, so daß die untere Fläche der Zwiebel
scheibe glatt ist. Im Innern der Zwiebel befindet sich die
Knospe des Blütenstengels oder die Basis desselben, wenn er schon hervorgetrieben ist, als unmittelbare Fortsetzung der Zwiebel
scheibe.
Blütenkalender - Blüte

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Blütenstand.
Bei Pflanzen, die eine Zwiebel
besitzen, ist sie der überwinternde Teil, aus welchem im Frühjahr der Blütenstengel mit den Laubblättern
hervorwächst. In den Achseln der Zwiebel
schuppen können Knospen
[* 3] entstehen, die sich wiederum in Form von
Zwiebeln
ausbilden. Man nennt dieselben Zwiebelbrut, weil sie sich früher oder später von der Mutterzwiebel trennen und
zur Vermehrung der Zwiebel
dienen. In einigen Fällen kommt auch eine Bildung von Zwiebeln
in der Achsel von Laubblättern oder im
Blütenstand
[* 4] vor; diese sogen. Brutzwiebeln sind ebenfalls Vermehrungsorgane (s.
Vermehrung der Pflanzen). Die biologischen Verhältnisse der Zwiebelgewächse sind äußerst mannigfaltig.
Vgl. Irmisch, Zur Morphologie der monokotylischen Knollen- und Zwiebelgewächse (Berl. 1850).