Boutwell
(spr. baut-),
George Sewall, amerikan.
Politiker, geb. zu
Brookline in
Massachusetts,
trieb längere Zeit in verschiedenen Gegenden der
Union
Handelsgeschäfte, studierte seit 1836
Rechtswissenschaft und praktizierte
seit 1840 als
Advokat. Von 1842 bis 1850 war er Mitglied der
Gesetzgebenden Versammlung seines Geburtsstaats, wurde 1851 zum
Gouverneur desselben gewählt und war bis 1862 in dem
Dienste
[* 2] dieses
Staats thätig. Dann längere Zeit
mit der
Aufsicht über das Volksschulwesen betraut, schrieb er ein wertvolles
Buch über das Erziehungswesen (»Educational
topics and institutions«, 1858), war dann Mitglied der Aufsichtsbehörde der
Harvard-Universität in
Cambridge und zuletzt
bei der
Verwaltung der innern
Staatseinnahmen beteiligt. 1862 in den
Kongreß der
Union gewählt, galt er
bald als einer der hervorragendsten
Führer der republikanischen
Partei und wirkte zu der
Anklage des
Präsidenten Andrew
Johnson
eifrig mit. Boutwell
war stets ein Gegner der
Sklaverei, aber auch ein Anhänger der Schutzzolltheorien. Als
General
Grant 1869 den
Präsidentenstuhl bestieg, ernannte er Boutwell
zum Finanzminister. In dieser
Stellung blieb Boutwell
zwar dem Protektionssystem
getreu, erhielt aber den
Kredit der
Union aufrecht und wirkte sehr für Abzahlung der öffentlichen
Schulden. Im März 1873,
als
Grant seine zweite Amtsperiode antrat, schied Boutwell
aus dem
Kabinett und wurde darauf vom
Staat
Massachusetts bis März 1875 zum
Senator der
¶
mehr
Vereinigten [* 4] Staaten gewählt. Noch erschienen von ihm: »Manual of the direct and excise tax system of the United States« (1863) und »Speeches and papers relating to the rebellion« (1867).