Botanische
Sammlungen
sind die Sammlungen
der zu den vielfachen Untersuchungen und zum Unterricht in der
Botanik nötigen
verschiedenartigen pflanzlichen Objekte, die man nicht immer in frischem Zustande zur
Hand
[* 2] haben kann. Die wichtigsten und
umfangreichsten Sammlungen
sind die Herbarien (s. d.), in denen getrocknete
Pflanzen oder wenigstens charakteristische
Teile
derselben aufbewahrt werden. Dieselben sind so eingerichtet, daß die einzelnen
Pflanzen nach dem
Trocknen
zwischen Papierbogen gelegt und nach einem bestimmten
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System geordnet werden, nachdem sie durch Vergiftung vor Insektenfraß geschützt worden sind. Die großen Herbarien sind gegenwärtig
ebenso wie die botan. Institute gewöhnlich mit den botan. Gärten verbunden und durch zweckmäßige Einrichtungen
leicht zugänglich gemacht. Das größte Herbarium befindet sich in Kew bei London,
[* 4] dasselbe enthält auch das Herbarium Linné's.
In Deutschland
[* 5] befindet sich ein sehr umfangreiches Herbarium zu Berlin
[* 6] und außerdem sind an fast allen Universitäten derartige
Sammlungen
vorhanden.
Außer Herbarien giebt es noch andere Botanische Sammlungen
, so z. B. Samen-
und Fruchtsammlungen
, Holzsammlungen; ferner Sammlungen, in denen die Pflanzen nicht in getrocknetem Zustande, sondern als
Spirituspräparate aufbewahrt werden. Alle pflanzlichen Objekte, die Gegenstand der botan. Forschung,
des Unterrichts, oder die für Industrie, Land-, Forstwirtschaft u. s. w. von Interesse sind, können Bestandteile der Botanische Sammlungen
bilden.
Derartige Sammlungen
finden sich neben den Herbarien ebenfalls an fast allen Universitäten, land- und forstwirtschaftlichen
Schulen u. s. w. Die reichhaltigsten Botanische Sammlungen
finden sich jedenfalls
im Britischen Museum in London und in dem Garten
[* 7] zu Kew; in Deutschland sind die im Botanischen Museum zu
Berlin aufgestellten die umfangreichsten.