Batjuschkow
,
Konstantin Nikolajewitsch, russ. Dichter, geb. 17. Mai (a. St.) 1787 zu Wologda, wurde in St. Petersburg [* 2] erzogen, trat beim Ausbruch des Kriegs von 1806 in die Petersburger Schützenabteilung ein, focht dann, nachdem er von einer in der Schlacht bei Heilsberg erhaltenen Verwundung wiederhergestellt war, bis 1809 unter den Gardejägern in Finnland und machte als Stabskapitän und Adjutant des Generals Rajewskij auch die Feldzüge von 1812 bis 1814 bis zur Einnahme von Paris [* 3] mit. Im J. 1818 wurde er zum Attaché der russischen Gesandtschaft in Neapel [* 4] ernannt, verfiel aber hier bald in eine Gemütskrankheit, gegen die er umsonst die böhmischen Bäder gebrauchte, und kehrte 1822 nach Rußland zurück.
Als sich im folgenden Jahr die
Spuren wirklichen
Irrsinns zeigten, wurde er von seinen Verwandten nach
Wologda gebracht, wo
er noch 32 Jahre in völliger Geistesabwesenheit zubrachte und 7. Juli
(a. St.) 1855 starb. Batjuschkow
, der sich an
Petrarca und
Tasso herangebildet hatte, ist hinsichtlich der Sprachentwickelung den besten russischen Schriftstellern beizuzählen;
er führte die altklassischen
Formen ins
Russische
[* 5] ein, übersetzte Tibull,
Petrarca,
Tasso,
Matthisson etc. und verlieh der russischen
Sprache
[* 6] einen bis dahin ungeahnten Wohlklang. Seine eignen Gedichte (gesammelt Petersb.
1850) bestehen in
Elegien,
Episteln,
Erzählungen und Liedern; eine der schönsten
Elegien ist die auf den
»Tod
Tassos«, worin er prophetisch sein eignes
Schicksal besungen. Übrigens umfaßte die ganze litterarische Thätigkeit des
Dichters nur einen Zeitraum von zehn
Jahren (1810-20).