Schicksal
Schicksalsbaum - Schie

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Seite 14.443.(Geschick), sowohl das Geschickte, d. h. entweder ein einzelnes Ereignis oder eine ganze Reihe von solchen, als auch das Schickende, d. h. das (im Gegensatz zur Gottheit) unpersönlich gedachte ¶
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Wesen, von welchem die Begebenheiten und Verhältnisse ausgehen, die wir Schicksale
nennen. Im erstern Sinn unterscheidet man
verdientes (selbstverschuldetes) und unverdientes (unverschuldetes), im letztern gerechtes (Nemesis) und ungerechtes S. (Fatum).
Das verdiente S. (Lohn) ist Belohnung, wenn es durch eine Wohlthat, Strafe, wenn es durch eine Missethat herbeigeführt, das
unverdiente S. (Los) tragisch, wenn es dem Betroffenen verderblich, komisch, wenn es demselben unschädlich
ist. Das gerechte S., welches das Los des Handelnden nach dessen moralischer Beschaffenheit bestimmt, heißt moralische (sittliche),
das gegen diese gleichgültige (blinde) Fatum dagegen physische (mechanische) Weltordnung. Dem S. im ersten Sinn steht der (grundlose)
Zufall, dem S. im zweiten Sinn die (persönliche) Vorsehung gegenüber.