Titel
Meyer
von
Knonau
, 1)
Ludwig, schweizer. Geschichtschreiber, geb. zu
Zürich,
[* 3] widmete sich in
Halle
[* 4] philosophischen, geschichtlichen und juristischen
Studien, bereiste mehrere
Länder
Europas, ward 1797 eidgenössischer
Gesandtschaftssekretär auf dem
Kongreß zu
Rastatt,
[* 5] 1800 Kantonsrichter, 1803 Mitglied des Obergerichts und 1805 des
Kleinen
Rats und bei Errichtung des
Züricher politischen
Instituts
Professor des
Rechts. Seit 1830 wiederholt Tagsatzungsgesandter
seines
Kantons, wurde er 1831 in den
Regierungsrat desselben gewählt, zog sich aber nach dem
Aufstand von
allen öffentlichen
Geschäften zurück und starb
Sein Hauptwerk ist das »Handbuch der Geschichte der schweizerischen
Eidgenossenschaft«
(Zürich
1826-29, 2 Bde.). Seine »Lebenserinnerungen«
gab sein Enkel
Gerold meyer von Knonau
heraus (Frauenf. 1883).
2) Gerold Ludwig, Sohn des vorigen, geb. gab in seinem 19. Jahr einen »Abriß der Erdbeschreibung und Staatskunde der Schweiz« [* 6] (Zürich 1824, 2. Aufl. 1831) heraus, setzte hierauf seine Studien zu Berlin [* 7] unter Ritter fort, erhielt 1837 die Leitung des zürcherischen Staatsarchivs und 1852 die Oberredaktion der vom Bund herausgegebenen »Amtlichen Sammlung der ältern eidgenössischen Abschiede« bis 1798. Er starb in Zürich. Seine wichtigsten Schriften sind die Bearbeitungen der Kantone Zürich (2. Aufl., St. Gallen 1842-46, 2 Bde.),
Freiburg
[* 8] (das. 1834) und Schwyz
(das. 1835) in dem Sammelwerk
»Historisch-statistische Gemälde der
Schweiz«, die
»Erdkunde
[* 9] der schweizerischen
Eidgenossenschaft« (2. Aufl., Zürich
1838-39, 2 Bde.)
und die Fortsetzung des von
Vögelin begonnenen »Historisch-geographischen
Atlas
[* 10] der
Schweiz«, Heft 1-5 (das. 1846-55). Außerdem
schrieb er »Die Heldinnen des Schweizerlandes« (Zürich
1832) und setzte
Hallers
»Bibliothek der Schweizergeschichte« fort.
3) Gerold, schweizer. Geschichtsforscher, Sohn des vorigen, geb. zu Zürich, studierte 1861 bis 1866 in Zürich, Bonn, [* 11] Berlin und Göttingen [* 12] Geschichte, habilitierte sich 1867 als Dozent derselben an der Universität Zürich, wurde 1870 außerordentlicher, 1872 ordentlicher Professor daselbst. Er schrieb: »Über Nithards vier Bücher Geschichten« (Leipz. 1866),
»Jahrbuch für die Litteratur der Schweizer Geschichte« (1868-69, 2 Bde.),
»Die Schweizer historischen Volkslieder des 15. Jahrhunderts« (Zürich 1870),
»Die
Sage von
der
Befreiung der Waldstädte« (Basel
[* 13] 1873),
»Aus mittlern und neuern Jahrhunderten. Historische Vorträge und Aufsätze« (Zürich 1876),
»Die
Ekkeharte von
St.
Gallen« (das. 1876),
»Lebensbild des heil.
Notker« (das. 1877) und gab die St.
Gallischen Geschichtsquellen (4 Bde., 1870-79) und
»Alemannische
Denkmäler in der
Schweiz«
(Zürich
1873-76, 2 Bde.) heraus. Auch vollendete
er den von
seinem
Vater fortgesetzten Vögelinschen
»Historischen
Atlas« (Lief. 6 u.
7, Zürich
1867-69).