(Kt. Solothurn,
Bez. Thierstein, Gem. Büsserach). 465 m. Burgruine am W.-Ende des Lindenbergs, 5 km sö. der Station Laufen
der Linie Biel-Delsberg-Basel. Steht auf einem steil abfallenden Felskopf unmittelbar über dem Dorf Büsserach
und bietet von allen Seiten her einen imposanten Anblick. Die Burg war der Sitz der mächtigen Grafen von Thierstein, die sich
in den Burgunderkriegen und den zahlreichen Fehden im Fürstbistum Basel
berühmt gemacht haben.
Ihre Stammburg stand bei Wittnau (im aargauischen Bezirk Laufenburg) nahe der Homburg. Rudolf von Thierstein
baute dann zwischen 1152 und 1170 nahe dem Kloster Beinwil, dessen Kastvogt er war, die Burg NeuThierstein, die zur Verwaltung
der zahlreichen von dem Geschlecht aus der Erbschaft der Grafen von Saugern (Soyhières) erworbenen Güter günstiger gelegen
war als der alte Stammsitz. 1190 gehörte den Thiersteinern die Kastvogtei des KlostersKleinlützel und
das Patronatsrecht über die Kirchen von Roggenburg und Movelier, sowie die St. Benediktskirche in Biel.
Graf Oswald von Thierstein befehligte bei Murten die Truppen des Bischofes von Basel
und der Städte Pruntrut,
Colmar und Schlettstadt und schlug vor der Schlacht den Zürcher Führer Hans Waldmann nebst 150 weitern Hauptleuten der
Eidgenossen zu Rittern. Mit Solothurn
in Fehde geraten, sahen sich die Thiersteiner genötigt, ins Burgrecht dieser Stadt zu treten
und ihr 1463 gegen eine geliehene Summe Geldes einen Teil der Grafschaft zu verpfänden. Am Basler Konzil spielte das damalige
Haupt des HausesThierstein als Vertreter des Kaisers und Schutzherr der grossen Versammlung eine bedeutende Rolle.
Nachdem der letzte Thiersteiner ohne rechtskräftigen Erben 1518 gestorben war, wollte der Basler Bischof
Christoph von Uttenheim von der Grafschaft Thierstein als ihm von Kaiser Maximilian zugesprochenem Lehen Besitz ergreifen,
wurde aber von Solothurn
daran verhindert, das die Grafschaft sofort militärisch besetzte. Vorwand dazu bot das Burgrecht der Thiersteiner
mit Solothurn
und die Hypothek, die die Stadt auf die Burg Thierstein besass. Da dieser Streit mitten in die Wirren
der beginnenden Reformation fiel, sah sich der aus seiner alten Residenzstadt vertriebene und von seinen einstigen Untertanen
nicht mehr unterstützte Bischof genötigt, auf die schöne Grafschaft zu verzichten, die seither stets im Besitz von Solothurn
geblieben
ist. Ihre ehemaligen Bestandteile bilden heute die Solothurner Bezirke Dorneck und
Thierstein, nachdem
das Schloss mehr als zwei Jahrhunderte lang als Sitz der Solothurner Vögte gedient hat. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts
verkaufte die Gemeinde Büsserach die Burgruine der Sektion Basel
des S. A. C., die im Turm einen von Fremden viel besuchten kleinen
Rittersaal eingerichtet hat.
1028 m. Gipfel HOHE WINDE, 1207 m. Gipfel HOMBURG, 912 m. Bergrücken IBACH, 700 m. Bach LINDENBERG, 706 m. Höhenrücken ROHR, 395 m. Häusergruppe THIERSTEIN, Bezirk WINDE, 1207 m. Gipfel BEINWIL, Gem KRATTENEGG, 906 m. 7 Ew. VIGNETTE,