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zum Sieg, aber auch zu einer schweren Katastrophe führten. Unter grossen Anstrengungen und Gefahren hatten Whymper, Ch. Hudson, Lord Fr. Douglas und Mr. Hadow mit den Führern Michel Croz von Chamonix und Peter Taugwalder von Zermatt und des letztern Sohn als Träger die Spitze erreicht. Aber gleich nach Beginn des Abstieges glitt Hadow aus und riss Hudson, Douglas und Croz mit sich in die furchtbare Tiefe, wo man drei der Leichen in grässlich zerschmettertem Zustand auf dem Matterhorngletscher auffand und in Zermatt beisetzte, während die vierte Leiche (Lord Douglas) erst später gefunden werden konnte.
Whymper und die beiden Taugwalder, die die letzten im Zug
waren, blieben dadurch gerettet, dass das Seil
zwischen ihnen und den vier Verunglückten riss. Nur drei Tage später wurde das Matterhorn
auch von Breuil aus erreicht
durch zwei Führer Aimé Gorrets, während dieser selber mit einem dritten Führer etwas unter der
Spitze
zurückgeblieben war. Die dritte Besteigung gelang Craufurd Grove mit drei Führern am von Breuil aus, die vierte
Mr. Elliott mit zwei Führern am von
Zermatt aus.
Die erste Traversierung von Breuil nach
Zermatt erfolgte durch Prof.
Tyndall mit 2 Führern im Juli 1868 und von
Zermatt nach Breuil durch F. Thioly und O. Hoiler mit 3 Führern im August desselben Jahres. Die erste Winterbesteigung
unternahm Vittorio
Sella am von Breuil. Die ersten führerlosen Besteiger waren die
Herren Cust, Colgrove und Cawood
am und die ersten
Damen auf dem Matterhorn
waren Miss Lucy Walker am und Miss Brevoort
am Seitdem der früher so gefürchtete Berg mit Klubhütten, Ketten, Drahtseilen und Markierungen versehen ist,
ist seine Besteigung (besonders von
Zermatt aus) zur Modesache geworden.
Oft zählt man an ihm 5 oder 6 Karawanen und auf dem Gipfel 20 und mehr Personen an einem Tag. Für geübte
Steiger gehört der Berg nicht mehr zu den schwierigsten, doch ist die Sache, besonders bei schlechtem Wetter, durchaus
nicht leicht zu nehmen, wie verschiedene Unglücksfälle beweisen. 1879 fiel der Amerikaner Moseley über die
O.-Wand auf
den
Furggengletscher, ebenso 1890 E. Göhrs mit 2 Führern; im gleichen Jahr kam F. C. Borckhardt in
einem Schneesturm um, und J. A. Carrel starb nach einem ähnlichen Sturm infolge von Erschöpfung. Endlich haben auch Andreas
Seiler 1893 und Miss
Bell und Dr. Black 1901 ihr Leben am
«Löwen von
Zermatt» gelassen. - Geologisch erforscht
wurde das Matterhorn
durch den Italiener Giordano. Nach ihm bestehen die tiefern Schichten aus Gabbro,
Serpentin, Gneis, Glimmer-,
Hornblende-, Chlorit- und Talkschiefer mit eingelagerten Kalk- und Dolomitgesteinen. In der Gipfelregion herrschen talkige
Gneise untermischt mit Talkschiefer,
Serpentin, Gabbro und Quarzit vor.