Janson
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Kristoffer, norweg. Dichter, geb. zu Bergen, [* 2] schloß sich in Christiania, [* 3] wo er bis 1865 Theologie studierte, der nationalen Sprachbewegung, den sogen. Maalsträvere, an (s. Norwegische Litteratur) und leitete dann mehrere Jahre eine sogen. Volkshochschule, d. h. eine Schule für erwachsene Bauernburschen und Bauernmädchen. Zugleich trat er als Erzähler mit Geschichten aus dem Bauernleben auf, wie »Fraa Bygdom« (1865),
»Han og ho« u. »Marit Skjølte« (1868),
»Torgrim« (1872); »Den Bergtekne« (1876) u. a., ließ auch einen Band [* 4] lyrischer Gedichte: »Norske Dikt« (1867),
sowie eine historische Tragödie: »Jon Arason« (1867), erscheinen. 1876 erhielt er vom norwegischen Storthing einen Jahressold von 1600 Kronen [* 5] für seine Verdienste um Sprache [* 6] und Litteratur ausgesetzt. Weitere Dichtungen von J. (wie die frühern in der norwegischen Bauernsprache geschrieben) sind: »Sigmund Bresteson«, episches Gedicht (1872);
»Fraa Dansketidi«, historischer Roman aus dem 16. Jahrh. (1875);
»Austanfyre sol og Vestanfyre Maane«, Märchendichtung (1879),
und »En Kvindeskjabue« (1879), ein modernes Drama in der norwegischen Schriftsprache geschrieben. 1882 siedelte er nach Amerika [* 7] über, wo er Prediger einer unitarischen Gemeinde ward.
Sein neuestes und in mehreren Beziehungen reifstes Dichterwerk: »Præriens Saga« (1885), hat er dort geschrieben. In der letzten Zeit hat er sich durch eine Reihe von Flugschriften auch als freidenkerischer Theolog bethätigt.