Gislason
,
Konrad, isländ. Sprachforscher, geb. zu Langamyri in
Island,
[* 2] war seit 1848 Lektor der isländ.
Sprache
[* 3] an der
Universität zu Kopenhagen
[* 4] und 1853–86 Professor daselbst. Seitdem lebte er noch wissenschaftlich
thätig in Kopenhagen, wo er starb. Sein Vermögen vermachte er der
Universität zu wissenschaftlichen Zwecken.
Gislason
war einer der gründlichsten Kenner des Altisländischen.
Außer vielen
Abhandlungen in Zeitschriften schrieb er «Um frumparta
islenztrar tungu i fornöld» (Kopenh. 1846),
«Dansk-Islandsk ordbog» (ebd. 1851),
eine «Oldnordisk formlœre»
(Heft 1, ebd. 1858) und «Udvalg af oldnordiske Skjaldekvad.
Med Anmœrkinger» (ebd. 1892). Außerdem gab er eine Reihe altisländ.
Texte heraus, die sich durch große Sorgfalt auszeichnen. Unter ihnen ist der wichtigste die «Njála»
(Kopenh. 1875). Zu diesem schrieb er einen ausführlichen Kommentar «Njála
II» (ebd. 1879–89), der namentlich eingehende Untersuchungen über die altisländ. Skaldendichtung enthält, wie
Gislason
überhaupt für diese
die erste
Autorität ist. Gislason
war auch selbst dichterisch thätig.