Gebauer
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Johann, tschech. Sprachforscher, geb. zu Oubislavica bei Neupaka, studierte in Gitschin und Prag, [* 2] bekleidete seit 1866 Lehrerstellen an den Realschulen zu Pardubitz und Prag, habilitierte sich 1873 hier als Dozent der tschechischen Sprache [* 3] und wurde 1881 zum ordentlichen Professor an der tschechischen Universität ernannt. Er schrieb (in tschechischer Sprache): »Etymologische Sprachanfänge« (Prag 1868);
»Die slawischen Sprachen« (das. 1869);
»Beitrag zur Geschichte der böhmischen Selbstlauter« (das. 1870);
»Ein Wort zu den Rasuren in der Königinhofer Handschrift« (das. 1870);
»Beitrag zur Geschichte der böhmischen Rechtschreibung und alttschechischen Aussprache« (das. 1871);
eine »Monographie über den alten böhmischen Schriftsteller S. Flaska« (1873);
»Versuch, den Lautwechsel
durch die
Mechanik der Sprachwerkzeuge zu erklären« (1873) u. a.
Auch hat Gebauer
manche Übersetzungen aus dem
Bulgarischen und
Sanskrit veröffentlicht und neuerdings (1886) durch einen
Aufsatz
im
Prager
»Athenäum« den Streit über die Echtheit der
»Königinhofer Handschrift« in energischer
Weise wieder angeregt.