Campanien
,
eine ehemalige Landschaft Italiens, [* 3] mit der Hauptstadt Capua, grenzte südöstlich an Lucanien, nordöstlich an Samnium, nordwestlich an Latium, südwestlich an das Tyrrhenische Meer und wurde wegen seiner Fruchtbarkeit und Anmut von den Römern vorzugsweise Regio felix, wie jetzt noch Campagna felice, genannt. Jetzt umfaßt die Landschaft folgende Provinzen:
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.] ¶
mehr
Provinzen | Flächenraum in qkm | Einwohner 1881 | Auf 1 qkm | |
---|---|---|---|---|
offiziell | nach Strelbitsij | |||
Avellino | 3649,00 | 3034 | 392619 | 107 |
Benevento | 1751,51 | 2168 | 238425 | 136 |
Caserta | 5947,80 | 5412 | 714131 | 120 |
Neapel | 1065,56 | 871 | 1001245 | 940 |
Salerno | 5505,95 | 5071 | 550157 | 99 |
Campanien: |
17919,82 | 16556 | 2896577 | 161 |
Eine Berechnung (Dez. 1892) ergab 3078584 E. Naturschönheiten, wie das Vorgebirge Misenum, der Vesuv,
[* 5] die Phlegräischen Gefilde, der Fluß Vulturnus, der Averner- und Lucrinersee, geben diesem Lande einen besondern Reiz. Außerdem
knüpfen sich an die Städte Bajä, Cumä, Misenum, Linternum, Puteoli, Neapel,
[* 6] Herculanum, Pompeji,
[* 7] Capreä, Salernum und Capua
bedeutende geschichtliche Erinnerungen. Als die ältesten Bewohner des Landes sind die mit den Samniten
nahe verwandten Stämme der Osker (Opiker) und Ausoner anzusehen, denen aber die Etrusker eine Zeit lang die Herrschaft entrissen,
bis die Samniter seit der Eroberung von Capua 438 oder 445 v. Chr. und der griech. Küstenstädte Cumä (Kyme) und Dikäarchia 421 sich
nach und nach das ganze Land unterwarfen und ihm den Namen Campanien
gaben. Ein polit. Band
[* 8] hat die Campaner niemals
vereinigt, und so wurde es schon im 4. Jahrh. v. Chr. den Römern leicht, eine größere Stadtgemeinde nach der andern zu unterwerfen.
-
Vgl. Beloch, Campanien
, Geschichte und Topographie (2. Ausg., Bresl. 1890).