Aufbereitung
oder Scheidung, die mechan. Beseitigung der den
Erzen beigemengten nutzlosen
Bestandteile oder Gangarten.
Dieselbe wird ohne oder mit Zuhilfenahme von Wasser vorgenommen (trockne oder nasse Aufbereitung
). Die
trockne Aufbereitung
beginnt bereits in der Grube, wo zunächst die ganz tauben
Massen,
Berge, von den haltigen, erzhaltigen
Massen geschieden
und letztere wieder, soweit dies bei mangelhafter
Beleuchtung
[* 2] möglich ist, sortiert werden in Derb-, Mittelerze, Pochgänge,
je nachdem die einzelnen
Stücke
(Stufen,
Wände) das
Erz grob, mittel oder fein eingesprengt enthalten.
Über
Tage wird die
Trennung durch
Ausschlagen und Scheiden weiter fortgeführt, indem
Arbeiter mit mehr oder weniger schweren
Hämmern
(Ausschlag-, Scheidefäustel) die großen
Wände soweit als nötig zerschlagen und die einzelnen
Stücke sorgfältigst
sortieren, nebenbei auch verwertbare Gangarten für sich halten. Die beim
Ausschlagen und Scheiden gewonnenen
derben
Erze, deren Reinheit eine weitere Aufbereitung
unnötig macht, werden dem Hüttenmann entweder in
Stücken oder gepulvert übergeben.
Das Zerkleinern der Derberze wird auf
Walz-, Quetsch- oder Trockenpochwerken vorgenommen. Auf
Tafel: Aufbereitung
der
Erze,
[* 1]
Fig. 1, ist ein solches Trockenpochwerk abgebildet. In neuerer Zeit benutzt man zum Zerkleinern
der Derberze mit
Vorteil sog.
Steinbrecher
[* 3] (s. d.); diese sind leistungsfähiger und geben weniger
Staub.
Mittel- und Derberze kommen zur nassen Aufbereitung
, bei der mittels
Maschinen und Wasser eine Sonderung des
Erzes von der Gangart vollzogen
wird. Die betreffenden
Erze werden zunächst zerkleinert, entweder auf
Walz- oder Quetsch- oder in Naßpochwerken. Derb
eingesprengte
Erze werden gewalzt oder zerquetscht; das zerkleinerte Gut wird sodann auf
Plan- oder
Trommelsieben nach der Korngröße
sortiert, die Gröbe durch
Handarbeit (Klaubarbeit, Klauben) möglichst rein in
Taubes und Haltiges geschieden, das feine aber
auf Setzsieben
[* 1]
(Fig. 3) gewaschen.
Letztere sind Siebe, die durch Maschinen oder Menschenkraft in Wasser auf und nieder bewegt werden, wobei durch den Stoß des Wassers das auf dem Siebe liegende Gemenge von Gangart und Erz gehoben wird und die einzelnen Teile sich nach dem specifischem Gewicht sondern. Das specifisch schwerere Erz setzt sich auf den Boden, die specifisch leichtere Gangart obenauf, so daß sie abgehoben und vom Erze getrennt werden kann. Fein eingesprengte Erze, ferner alle die Produkte von der Sieb- und Setzarbeit, die durch diese nicht weiter verarbeitet werden können, werden in Naßpochwerken gepocht.
Naßpochwerke, den Trockenpochwerken sehr ähnlich eingerichtet, unterscheiden sich von diesen dadurch, daß der Pochtrog, worin die Pochstempel aufschlagen, voll Wasser steht und durch fortwährenden Zufluß von reinem Wasser das klargepochte Erz fortgeführt wird. Das Wasser mit den feingepochten Erzteilen (Pochtrübe) fließt in die sog. Mehlführung, die entweder aus langen, durch Scheidewände abgeteilten Gräben oder nebeneinander liegenden trichterförmigen Kästen (Spitztastenapparaten) besteht, in denen sich nach der Schwere und Korngröße Erz- und Gangartteilchen absetzen, und zwar am Anfang bei schnell laufendem Wasser die schwersten und gröbsten und schließlich bei fast ruhig stehendem Wasser die leichtesten und feinsten.
Das Verwaschen der Schlämme aus der Mehlführung, d. h. das Sondern der Erzteile von der fortzuschaffenden Gangart, erfolgt auf Herden, die entweder beweglich oder feststehend sein können. Zu diesem Zwecke werden die Schlämme aus der Mehlführung genommen und, mit Wasser zusammengerührt, in Kästen oberhalb der Herde gebracht. Unter Zufluß von frischem Wasser läuft dieses mit dem Schlamme über die Herdfläche, indem eine besondere Vorrichtung, Teiltafel, oben am Herde für gleiche Ausbreitung von Wasser und Trübe sorgt. Die schweren Erzteile legen sich oben an (Stirn des Herdes), die leichtern teils weiter unten, teils werden sie ganz mit fortgewaschen. Die Ablagerung der Erzteilchen wird bei den beweglichen Herden teils durch Drehung (Drehherd), teils durch Stoß (Stoßherd, [* 1] Fig. 4) unterstützt, auf welch letzterm man namentlich grobkörnige «rösche» Schlämme verwäscht.
Bei festliegenden Herden, auf denen besonders feine Schlämme konzentriert werden, wird oft durch
Kehren mit Nutenbesen ein
reineres Waschen der Erzschlämme erzielt (sog.
Kehrherde). Das Verwaschen wird so oft wiederholt, bis die nötige Konzentration
erreicht worden ist, und so lange, als nicht der bei der nassen Aufbereitung
unvermeidlich hohe
Verlust an
Erz eine weitere
Reinigung unmöglich macht. Durch genaues
Studium der Aufbereitung
, namentlich Verbesserung der Hilfsmaschinen,
hat man in neuerer Zeit bedeutende Fortschritte gemacht, so daß man auch sehr arme
Erze noch mit Gewinn aufbereiten und somit
schmelzwürdig machen kann. Eine neuere Erzaufbereitung
sanlage zeigt
[* 1]
Fig. 2.
Vgl. Rittinger, Lehrbuch der Aufbereitung
skunde (Berl. 1867, Nachträge 1871
u. 1873);
ders.,
Taschenbuch
der Aufbereitung
skunde (ebd. 1867, Nachtrag 1870);
Gätzschmann, Die Aufbereitung
(2 Bde., Lpz.
1860-72);
Althans, Die Entwicklung der mechanischen in den letzten hundert Jahren (Berl. 1878);
Fischer, der Festkörper (Lpz. 1889-91).
Über die von Steinkohle s. d.