Stoß
,
Schweriner See - Schwe

* 2
Schwerpunkt. die gegenseitige Wechselwirkung beim plötzlichen Zusammentreffen zweier Körper, von denen wenigstens einer
in
Bewegung sein muß. Der S. heißt gerade, wenn die
Richtung der
Bewegung senkrecht auf die Berührungsebene
der sich stoß
enden Körper ist, im Gegenteil schief; ferner central, wenn die
Richtung der
Bewegung durch den Schwerpunkt
[* 2] der
Massen geht, im Gegenteil excentrisch. Die Gesetze des S. wurden (1668-69) von Wren, Huyghens und Wallis
gefunden.
Der Druck, den ein stoß
ender Körper auf unsere
Hand
[* 3] ausübt, ist desto empfindlicher, je größer dessen
Masse und
Geschwindigkeit ist. Achtet man auf diese beiden maßgebenden Umstände, so erkennt man,
daß gleiche unelastische
Massen mit gleichen entgegengesetzten
Geschwindigkeiten aufeinanderstoßend
nach dem S. in Ruhe bleiben. Aber auch, wenn die
Massen 2 m und m mit den
Geschwindigkeiten c und 2c sich gegeneinander bewegen, oder wenn 3 m und 2 m mit
2c und 3c aufeinander treffen, tritt Ruhe ein. Denkt man sich die Vorgänge auf einem Schiff
[* 4] mit der Bewegungsgeschwindigkeit
U, so erhält man für den Beobachter am Ufer neue Fälle mit beliebigen
Geschwindigkeiten und der
Geschwindigkeit
U nach dem S. Durch solche Überlegungen findet man für
U die Formel von Wallis:
U =
mu +
m'u' /
m + m', wobei
m, m' die
Massen,
u,
u' deren
Geschwindigkeiten vor dem S. bedeuten.
Sind die
Massen elastisch, so nehmen sie nachher wieder ihre frühere Form an, wobei alle Kräfte nochmals
in umgekehrter Ordnung wirksam werden, so daß jede
Masse ihre ursprüngliche
Geschwindigkeit in entgegengesetzter
Richtung
wiedererhält. Der Vorgang auf einem bewegten Schiff vom Ufer aus beobachtet, giebt nach Huyghens wieder den allgemeinen
Fall.
Gleiche elastische
Massen m und m mit gleichen entgegengesetzten
Geschwindigkeiten +c, -c aufeinanderstoßend
,
prallen mit den gleichen entgegengesetzten
Geschwindigkeiten -c und +c voneinander ab. Auf einem Schiff von der Bewegungsgeschwindigkeit
+c stößt für den Beobachter am Ufer
die erste
Masse mit +2c an die ruhende
Masse an, welche letztere 2c erhält, während
die erstere nach dem S. in Ruhe bleibt.
Ebenso leicht ergiebt sich, daß allgemein gleiche elastische
Massen im S. ihre
Geschwindigkeiten tauschen.
Durch Verallgemeinerung dieser Betrachtungen findet man für die elastischen
Massen M und m, die mit den
Geschwindigkeiten
C und c aufeinanderstoßen
, die
Geschwindigkeiten V und v nach dem S.: MC + m(2c-C) /
M + m und v = mc
+ M(2C-c)/M + m, aus welcher Formel sich alle Specialfälle ergeben. Legt man eine Reihe von gleichen Münzstücken auf einen
glatten Tisch und schnellt ein solches
Stück gegen die Reihe, so springt am andern Ende wieder nur ein
Stück ab, während
die andern in Ruhe bleiben, dagegen 2, 3, wenn man 2, 3 gegen die Reihe geschnellt hat, was sich aus
dem Obigen leicht erklärt. Ein gegen eine feste
Wand stoß
ender Körper verhält sich so, als ob er gegen eine unendlich
große
Masse stoßen
würde.
Fechtkunst (Allgemeine

* 5
Fechtkunst. In der Fechtkunst
[* 5] ist S. eine
Bewegung, die den Zweck hat, den Gegner mit der
Spitze der Waffe zu treffen.
Der S. erfolgt aus dem Handgelenk und mit gestrecktem
Arme und wird fast immer durch den
Ausfall verstärkt. Man unterscheidet
feste und flüchtige S., erstere werden mit scharfer Fühlung an der feindlichen Klinge ausgeführt, letztere ohne diese.
Je nach der Faustlage (s. Motion),
[* 6] mit der die S. geführt werden, nennt man
sie Prim-, Sekonde-,
Terz- und Quartstoß;
je nach dem Engagement (s. d.) unterscheidet man innere
und äußere S. Das Ziel der regelrechten S. ist
Arm,
Brust und Leib des Gegners; S., die den
Kopf oder die Füße treffen,
nennt man unregelmäßige S. oder Saustöße. Der gegen des Gegners
Gesicht
[* 7] und
Brust gerichtete Primstoß
kommt selten vor. Der Sekondestoß
wird als innere oder als äußere Sekonde gegen die untern Partien des Gegners gestoßen.
Der
Terzstoß ist gegen die äußere Seite des Gegners gerichtet und kann nur aus dem äußern Engagement gestoßen
¶
Stoß (Weideland) - Sto

* 8
Seite 65.393.mehr
werden. Der Quartstoß geht als innere Quart [* 9] nach der Brust, oder als hohe Quart nach dem Gesicht und als tiefe nach dem Unterleib. Über Quartrevers, Attackierstöße, Kontratempostöße s. diese Artikel.
S. wird auch eine Art des Holzverbandes genannt (s. Verlängerung [* 10] der Hölzer).
In der Jägersprache ist S. ein Netz zum Fangen von Raubvögeln (Habichtskorb); [* 11] auch der Schwanz des Federwildes, ausgenommen Fasan, Auer-und Birkwild. (S. auch Stöße.)