Stickstoff
natrium,
s. Stickstoffwasserstoff. ^[= Azoimid, N3H, eine von Curtius entdeckte, den Halogenwasserstoffsäuren in ihren Derivaten ganz ...]
Stickstoffnatrium
3 Wörter, 45 Zeichen
Stickstoffnatrium,
s. Stickstoffwasserstoff. ^[= Azoimid, N3H, eine von Curtius entdeckte, den Halogenwasserstoffsäuren in ihren Derivaten ganz ...]
Stickstoffwasserstoff,
Azoimid, N3H , eine von Curtius entdeckte, den Halogenwasserstoffsäuren in ihren Derivaten ganz analoge Säure, in welcher das einwertige Radikal N3 eine den Halogenen ähnliche Funktion besitzt. Man erhält eine 27prozentige Lösung der Säure durch Destillation [* 5] ihres Natriumsalzes mit verdünnter Schwefelsäure [* 6] und daraus durch fraktionierte Destillation zuletzt über Chlorcalcium die wasserfreie Säure als wasserhelle bei 37° siedende Flüssigkeit.
Der S. bildet mit einem Äquivalent der Metalloxyde gut krystallisierte Salze. In Berührung mit Ammoniak bilden seine Dämpfe
dichte Nebel von Stickstoff
ammonium. Die wässerige Säure löst Zink unter Wasserstoffentwicklung. Das
Silbersalz, AgN3 , stellt einen käsigen, dem Chlorsilber ganz ähnlichen, in Wasser und verdünnter Salpetersäure
unlöslichen, in Ammoniak löslichen Niederschlag dar. Das Quecksilberoxydulsalz, HgN3 , ist ebenfalls unlöslich
und wird wie das Chlorsilber durch Ammoniak geschwärzt. Das Ausgangsmaterial für die Herstellung von
Verbindungen des S., das Stickstoffnatrium, NaN3 , wird meist aus komplizierten organischen Substanzen gewonnen.
Auch beim Überleiten von Stickoxydul über Natriumamid, welches auf etwa 200° erhitzt ist, erhält man Stickstoffnatrium:
2 NaNH2 + N2O = NaN3 + NaOH + NH3 ^[2 NaNH2 + N2O = NaN3 + NaOH + NH3].
Die freie Stickstoff
wasserstoffsäure besitzt einen eigentümlichen, höchst widerwärtigen Geruch; sie explodiert, wie auch
ihre Salze, leicht mit äußerster Heftigkeit und dürfte daher für die Technik der Sprengstoffe von Wichtigkeit werden.