Kortüm
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Johann Friedrich Christoph, Geschichtschreiber, geb. zu Eichhorst in Mecklenburg-Strelitz, studierte zu Halle [* 2] und Göttingen [* 3] Theologie, sodann besonders in Heidelberg [* 4] Philosophie und Geschichte unter Böckh, Creuzer und Wilken. Seit Ostern 1812 wirkte er als Lehrer an dem Fellenbergschen Erziehungsinstitut zu Hofwyl, bis ihn der Befreiungskrieg als Freiwilligen im Winter 1814 nach Frankreich führte. Nach der Rückkehr lehrte er wieder in Hofwyl, wurde Ostern 1817 Professor der klassischen Sprachen an der Aargauer Kantonschule, 1819 Professor der Geschichte an dem neugestifteten Gymnasium zu Neuwied, lehrte 1822-26 wieder in Hofwyl, ward 1826 Dozent der Geschichte in Basel, [* 5] 1838 Professor in Bern, [* 6] endlich 1840 in Heidelberg, wo er starb.
Von seinen Schriften erwähnen wir: »Friedrich I. mit seinen Freunden und Feinden« (Aarau [* 7] 1818);
»Zur Geschichte hellenischer Staatsverfassungen« (Heidelb. 1821);
»Entstehungsgeschichte der freistädtischen Bünde im Mittelalter und in der neuern Zeit« (Zürich [* 8] 1827-29, 3 Bde.);
»Geschichte des Mittelalters« (Bern 1836, 2 Bde.);
»Römische [* 9] Geschichte« (Heidelb. 1843);
»Entstehungsgeschichte des Jesuitenordens« (Mannh. 1843);
»Geschichte Griechenlands von der Urzeit bis zum Untergang des Achäischen Bundes« (Heidelb. 1854, 3 Bde.);
»Geschichte Europas im Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit« (das. 1860-1861, 2 Bde.),
letzteres mit v.
Reichlin-Meldegg, welcher aus Kortüms
Nachlaß auch »Geschichtliche Forschungen« (das.
1863) herausgab.