Hauptstadt der schott.
Hochlande und von
Inverneßshire, prächtig gelegen an der Mündung
des
Neß in den InverneßFirth und am Nordende des Kaledonischen
Kanals, hat 2 höhere
Schulen, Wollfabrikation, Maschinenbau,
regen
Handel und (1881) 17,365 Einw. Zum
Hafen gehören (1886) 89 Seeschiffe von 7794
Ton.
Gehalt und 2419 Fischerboote. Einfuhr vom
Ausland (1885) 84,756, Ausfuhr 13,627 Pfd. Sterl.
Unterhalb I. liegt
CullodenMoor (s. d.), und bei der Stadt stand ehemals ein
Schloß, in welchem
Macbeth den König
Duncan ermordet
haben soll. I. ist Sitz eines deutschen
Konsuls.
1) Grafschaft in Nord- oder Hochschottland, die größte des Königreichs, zwischen Roß, Nairn, Elgin,
Banff, Aberdeen,
[* 2] Perth, Argyll und dem Atlantischen Ocean, der im NO. den Murraybusen oder Moray-Firth bildet, hat 11021,2 qkm,
wovon 3145,5 auf die dazugehörigen 250 Inseln kommen, und (1891) 89317 E., d. i. 8 auf 1 qkm. Das Festland
ist außerordentlich rauh, wild und gebirgig und steigt im Ben-Nevis, dem höchsten Berge der brit. Inseln, zu 1343 m Höhe
auf. Zahlreich sind die Seen und Bergwasser in tief eingefurchten Thalspalten, ausgedehnt die Wald-, Heide- und Moorstrecken.
Kulturboden findet sich hauptsächlich in den niedrigen Gegenden am Moray-Firth, an einigen Seen und
Flüssen. Rinder- und Schafzucht bilden die Hauptbeschäftigung. Das Land ist gegen NO. abgedacht, wie der Lauf der größern,
durch Lachsfang wichtigen Flüsse
[* 3] Spey, Findhorn, Nairn, Neß, Beauly andeutet. Der tiefe Thalspalt Glen-More nan-Albin, der vom
Moray-Firth zum Loch-Linnhe an der Westküste zieht, teilt I. in zwei gleiche Teile. Unter den Inseln,
welche zu den mittlern und nördl. Hebriden gehören und die Gebirgsnatur des
Festlandes teilen, sind die namhaftesten Skye,
Harris (der südl. Teil von Lewis), Norduist, Süduist, Benbecula und die Barra-Inseln.
Die kelt. Sprache
[* 4] herrscht vor, das Englische
[* 5] ist fast nur bei den höhern Klassen in Gebrauch. I. schickt
ein Mitglied ins Parlament. – 2) Hauptstadt der Grafschaft I., im Hintergrunde des Moray-Firth, am Nordende von Glen-More
und am FlusseNeß, der einen guten Hafen, ein befestigtes Schloß, eine St. Andreas-Kathedrale (1866‒69), eine 1880 vollendete
got. Stadthalle, vor derselben eine Fontäne mit dem Palladium der Stadt, dem rhomboidischen Steine Clach-na-Cudden,
eine Akademie, eine Hochschule, eine Schule für Kunst und Wissenschaft, ein Gefängnis an der Stelle von Macbeths Schloß;
Gerberei, Tuchfabrikation, Salmfischerei, Eisenwerke, Brauerei, Sägemühlen und Schiffbau. I. ist der Hauptmarktplatz für
die Bergschotten. In der Nähe hatten die alten caledonischen Könige ihren Sitz. Die Umgegend bietet zahlreiche Schönheiten.
I. ist Sitz eines deutschen Vicekonsuls.