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(1868), die Gevatterin, das glückliche Abenteuer (1870), der Brand von Chicago (1871), die Blindekuh und die erste Herzensunruhe (1878).
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(1868), die Gevatterin, das glückliche Abenteuer (1870), der Brand von Chicago (1871), die Blindekuh und die erste Herzensunruhe (1878).
Franz Karl, Historienmaler, geb. zu Zwiefalten (Württemberg), erlernte zuerst in Ulm das Lithographieren, kam aber schon 1855 auf die Akademie zu München, in der er von 1859 die Komponierschule von Phil. Foltz besuchte und bis 1865 blieb. Eine seiner ersten Arbeiten war der Karton: der Erdenpilger, den der Verein für christliche Kunst in München für seine Mitglieder (1866) stechen ließ, worauf dann die Kartons: der Fels Petri und St. Christoph (prämiiert in Rom 1870) folgten. Unter seinen bedeutendem Ölgemälden erwähnen wir: eine Himmelfahrt Mariä, St. Bartholomäus (in Passau), die Gründung der Gesellschaft Jesu (im Besitz des Fürsten Waldburg-Wolfegg-Waldsee), Votivbild der gräflich Quadtschen Familie auf Schloß Moos bei Lindau, eine heil. Katharina für die Herzogin von Ratibor und ein Schutzengelbild (im Besitz des Buchhändlers Pustet in Regensburg).
Peter, Genremaler, geb. zu München, bildete sich 1858-61 in Pilotys Schule aus und malte schon damals Genrebilder, meistens humoristischen Inhalts, glänzend und kräftig im Kolorit, aber in der naturalistischen Weise seiner Schule oft mit zu starker Betonung des Nebensächlichen, manchmal Unschönen. Sein erstes Bild, das ihm im Anfang der 60er Jahre einen Namen machte, waren die sieben Schwaben, welche er nachher in verschiedenen Situationen behandelte.
Geistig weniger gelungen war Don Quichotte, welcher der Dulcinea seine Liebe erklärt, und, fast ans Karikierte streifend, das gestörte Mittagsmahl (1861). Dann folgten mehrere recht humoristische Bilder, z. B.: auf dem Weg zur Schule (1864), der freilich in der Farbe allzu bunte Erhörte Bittgang (1866, Prozession vom Regen überrascht), auf dem Anstand, Scene im photographischen Atelier, das Brautexamen beim Pfarrherrn, Vormittag in der Pfarrersküche, die Ankunft u. a.
Baur,
1) Albert, Historienmaler, geb. 1835 zu Aachen, ging, nachdem er in seiner Vaterstadt das Gymnasium absolviert hatte, 1854 nach Düsseldorf, wo er sich unter Karl Sohn an der Akademie und nachher unter Kehren ausbildete. Später setzte er in München seine Studien unter Schwinds Leitung fort und ließ sich 1861 in Düsseldorf nieder. Das erste seiner Bilder, welches durch lebendige Komposition Aufsehen erregte, war der nachher in Öl ausgeführte Karton: Überführung der Leiche Ottos III. über die Alpen nach Deutschland, zwar großartig monumental aufgefaßt, aber etwas theatralisch behandelt. 1864 erhielt er bei einer Konkurrenz für die Ausschmückung des Schwurgerichtssaals in Elberfeld den ersten Preis und malte dort in matten Ölfarben das Jüngste Gericht.
Unter seinen spätern größern Werken zeichnen sich besonders aus: das meisterhafte: Christliche Märtyrer von ihren Angehörigen aus der Arena getragen (Gallerie in Düsseldorf), die originelle Komposition: Paulus predigt den Juden in Rom, die Märtyrerin, und die koloristisch bedeutende Versiegelung des Grabes Christi (Münchener Ausstellung 1879). Die städtische Gallerie in Barmen besitzt von ihm einen Otto I. an der Leiche seines Bruders Thankmar, der indessen im Motiv wie in der Ausführung als ziemlich verfehlt bezeichnet werden muß. 1871-76 war er Professor an der Kunstschule in Weimar und lebt seitdem wieder in Düsseldorf.
2) Hans, Bildhauer, geb. 1829 zu Konstanz, war anfangs Schüler des Bildhauers Öchslin in Schaffhausen, später Schüler Danneckers und zog dann nach München, wo er unter Widnmann seine weitere Ausbildung erhielt. Mit Unterstützung des Großherzogs von Baden machte er 1863 eine Studienreise nach Paris und Italien und trat zuerst mit einem größern Werk für den Dom seiner Vaterstadt auf, den kolossalen Statuen der Heiligen Konrad und Pelagius, denen er später die des Markgrafen Bernhard III. (1527-37) von Baden und des Bischofs Gebhard III. von Konstanz (1084-1110) und ein Relief: Christus und die ¶
Mühseligen, hinzufügte. 1860 modellierte er für die Rheinbrücke bei Kehl die in Eisenguß ausgeführte kolossale Statue des Vater Rhein und 1862 für die Rheinbrücke bei Konstanz die Sandsteinfiguren des Herzogs Berthold von Zähringen (gest. 1076) und des Großherzogs Leopold von Baden. Sein neuestes Werk ist die sehr edel aufgefaßte, in Nürnberg gegossene Victoria als Siegesdenkmal seiner Vaterstadt.