Bauverständiger, dem von
Staats wegen oder im Auftrag einer
Gemeinde oder eines
Privaten,
wonach man
Staats-,
Gemeinde- und Privatbaumeister unterscheidet (s.
Architekt), die
Anordnung und Leitung von Bauten obliegt;
im
Mittelalter in ritterlichen
Familien einer der Ganerben oder
Miteigentümer einer
Burg, welchem die ganze Leitung des Burgwesens
mit Einschluß der
Aufsicht über die Gebäude, Befestigungswerke etc. von den übrigen
(abwesenden)
Erbenübertragen war.
Gehörten zu dem
Schloß auch Land und Leute, so erstreckte sich das Baumeistertum auch auf die eigentlichen Regierungsgeschäfte.
Daher ist in manchen
Städten derjenige
Senator, welcher nicht bloß die Gemeindebauten zu leiten hat, sondern überhaupt bei
der
Verwaltung der innern Angelegenheiten des städtischen
Wesens den Vorsitz führt. Bei
Domkapiteln war
ursprünglich einer der
Domherren aktiver Baumeister, jetzt ist sein
Name und
Geschäft einem besondern Beamten
übertragen. In Süddeutschland
wird der Verwalter eines
Guts in manchen Gegenden Baumeister genannt.
1)
JohannWilhelm,
Lehrer der
Tierzucht und Tierarzneikunde, geb. zu
Augsburg,
[* 2] bildete sich
erst hier, dann aber in
München
[* 3] zu einem trefflichen Tiermaler aus und wurde durch seine Tierstudien zur Tierarzneikunde
geführt; er bezog 1825 die Tierarzneischule in
Stuttgart
[* 4] und praktizierte nach erlangter
Approbation in
Gmünd
[* 5] als
Tierarzt.
Nachdem er 1831-39 als
Lehrer an der landwirtschaftlichen
Akademie zu
Hohenheim thätig gewesen war, wurde
er als
Professor an die Tierarzneischule in
Stuttgart berufen, wo er starb.
Sowohl als
Lehrer wie als Schriftsteller hat sich Baumeister großen
Ruf erworben.
Sein Hauptwerk ist das »Handbuch der landwirtschaftlichen
Tierkunde und
Tierzucht« (Gesamtausgabe, 4. Aufl., Stuttg. 1863),
welches aus folgenden Einzelwerken besteht: »Anleitung zur
Kenntnis des Äußern des
Pferdes« (6. Aufl. von
Rueff, 1870);
»Anleitung zum Betrieb der Rindviehzucht«
(4. Aufl. 1863);
»Anleitung zur Schweinezucht« (4. Aufl. von
Rueff, 1871).
Mit Duttenhofer gab er heraus: »Gemeinfaßliches Handbuch der
Tierheilkunde« (Stuttg. 1843-1844). Seine meist in
Federzeichnungen ausgeführten wertvollen
Skizzen wurden 1846 herausgegeben.
Beider SchwesterMarie, geb. zu Berlin, wurde ebenfalls Schauspielerin, spielte in Danzig
[* 19] und Riga
[* 20] und nahm früh eine hervorragende Stellung als Liebhaberin und Salondame in Leipzig
[* 21] und Hannover ein. Seit 1856 mit dem Theaterdirektor
Hoffmann in Wien verheiratet, zog sie sich von der Bühne zurück und trat erst 1875, nach dem Tod jenes, noch
einmal auf kurze Zeit im Fach der Anstandsdamen auf, zuerst in Mannheim,
[* 22] dann am Thaliatheater zu Hamburg.
[* 23]
der eine Textausgabe (das. 1858, 2. Aufl. 1874)
und eine Ausgabe der »Batrachomyomachie« (Götting. 1852) vorausgegangen waren. Außerdem bearbeitete er in dem »Quellenbuch
zur alten Geschichte« die erste Abteilung: »Griechische Geschichte« (3. Aufl., Leipz. 1880-82, 2 Hefte,
das erste mit W. Herbst),
§. 1. Einer, der die Aufsicht über einen Bau zu führen und anzuordnen, auch selbst mit Hand anzulegen
pflegt. Uebrigens siehe Bauen $. 1. und Bauleute §. 2.
§. 2.
Esa. 49, 17. will man die Apostel verstehen, allein man übersetzt es wohl besser durch Kinder. Siehe
A.G. 13, 46. vergl.
Esa.
c. 60. welches von der Versammlung der Kirche N. T. handelt. In
1 Cor. 3, 10. nennt sich Paulus
einen weisen Baumeister; ja GOtt selber wird der Baumeister des himmlischen Jerusalems
(Offb. 21, 14.). genannt
Ebr. 11, 10.
Franz Karl, Historienmaler, geb. zu Zwiefalten (Württemberg), erlernte zuerst
in Ulm das Lithographieren, kam aber schon 1855 auf die Akademie zu München, in der er von 1859 die
Komponierschule von Phil.
Foltz besuchte und bis 1865 blieb. Eine seiner ersten Arbeiten war der Karton: der Erdenpilger, den der Verein für christliche
Kunst in München für seine Mitglieder (1866) stechen ließ, worauf dann die Kartons: der Fels Petri und St. Christoph (prämiiert
in Rom 1870) folgten. Unter seinen bedeutendem Ölgemälden erwähnen wir: eine Himmelfahrt Mariä, St.
Bartholomäus (in Passau), die Gründung der Gesellschaft Jesu (im Besitz des Fürsten Waldburg-Wolfegg-Waldsee), Votivbild
der gräflich Quadtschen Familie auf Schloß Moos bei Lindau, eine heil. Katharina für die Herzogin
von Ratibor und ein Schutzengelbild (im Besitz des Buchhändlers Pustet in Regensburg).
Bernh., Schauspieler, geb. 28. Sept. 1828 zu Posen, kam 1847 als Chorist in Schwerin zum Theater, 1849 ans
hannov., 1850 ans oldenb. Hoftheater und trat 1852 beim Burgtheater ein, an dem er seitdem wirkt. Während Baumeister früher das
Fach der Bonvivants und Naturburschen beherrschte, gab er später meist ältere launige Rollen, am besten
fröhliche Lebemänner und behagliche Charaktere. Baumeister ist ein vortrefflicher Darsteller von Falstaff, Petrucchio,
Götz, Hans Lange, Richter von Zalamea, auch als Lehrer des Wiener Konservatoriums verdient.
Wilhelm Baumeister, Bruder des vorigen, geb. zu Berlin, war preuß. Offizier und hat sich auf der Bühne
als Bonvivant, dann als Heldenliebhaber bewährt. Er gehörte nacheinander verschiedenen großen Bühnen an, war 1856/57 Oberregisseur
in Cassel und ging 1857 ans Berliner
[* 37] Hoftheater für ernste und komische Väter. 1870 entsagte er der Bühne und starb zu
Görlitz.
Beider Schwester Marie, geb. zu Berlin, spielte früh in Danzig und Riga und glänzte in Leipzig
und Hannover als Salonliebhaberin. Seit 1856 Gattin des Theaterdirektors Hoffmann, trat sie erst 1875, nach dessen Tode, wieder
einige Zeit in Mannheim und Hamburg in Anstandsrollen auf.
Joh. Wilh., Tierarzt, Züchtungslehrer und Tiermaler,
geb. zu Augsburg, wo sein Vater Miniaturmaler und Zeichenlehrer war, bildete sich unter dessen Leitung und später
in Augsburg und München zum Tiermaler aus. Er bezog 1825 die Tierarzneischule zu Stuttgart, ließ sich 1827 in Gmünd als Tierarzt
nieder, wurde 1831 Lehrer am landwirtschaftlichen Institut Hohenheim, 1839 Professor und Hauptlehrer an der
Tierarzneischule zu Stuttgart, wo er starb.
Unter B.s Schriften, die er selbst mit korrekten, lehrreichen und genial aufgefaßten Zeichnungen versah, ist namentlich hervorzuheben:
«Das Handbuch der landwirtschaftlichen Tierkunde und Tierzucht» (mit Holzschnitten, 3 Bde., 4. Aufl.,
Stuttg. 1863). Einzelne Teile dieses Handbuchs sind auch besonders erschienen, so die «Anleitung
zur Kenntnis des Äußern des Pferdes» (ebd. 1845; 6. Aufl., bearbeitet von Rueff, 1870),
«Anleitung zum Betrieb der Pferdezucht»
(ebd. 1845; 4. Aufl., bearbeitet von Rueff, 1874),
«Die tierärztliche Geburtshilfe» (ebd. 1844; 6. Aufl., bearbeitet von
Rueff, 1878). Die besten künstlerischen Produkte von Baumeister sind die 1846 in Stuttgart erschienenen Radierungen.