Strudelwürmer
(Turbellaria), eine Ordnung der Plattwürmer (s. d.), die frei im süßen oder salzigen Wasser in gemäßigten Klimaten, häufiger in den Tropen, teilweise auch auf dem Lande an feuchten Stellen wohnen. Sie sind meist von blattförmiger, ovaler Gestalt und tragen auf der gesamten Körperoberfläche Flimmerhaare. Der mit einem vorstülpbaren Schlunde versehene Darm [* 2] beginnt häufig auf der Bauchfläche und zeigt nicht selten seitliche Aussackungen in verschiedener Zahl.
Die S. sind Zwitter, die sich zuweilen auch durch freiwillige Querteilung fortpflanzen. Die Größe der meisten ist gering, indessen erreichen einige tropische farbenprächtige Arten eine ansehnliche Größe. Sie ernähren sich von andern kleinen wirbellosen Tieren, Würmern und Krebsen. Nach der Beschaffenheit des Darms teilt man die S. in I. Rhabdocoela mit geradem Darm, II. Dendrocoela mit baumartig verzweigtem Darm. Zu diesen gehört das in unsern Lachen und Tümpeln nicht seltene, milchweiß gefärbte Dendrocoelum lacteum Oerst. (s. Tafel: Würmer, [* 3] Fig. 1). -
Vgl. M. Schultze, Beiträge zur Naturgeschichte der Turbellarien (Abteil. 1, Greifsw. 1851);
L. von Graff, Monographie der Turbellarien. I. Rhabdocoelida (mit Atlas, [* 4] Lpz. 1882);
Ijima, Bau und Entwicklung der Süßwasserplanarien (in der «Zeitschrift für wissenschaftliche Zoologie», 1884);
Lang, Die Polycladen (in der «Fauna und Flora des Golfs von Neapel», [* 5] XI, Lpz. 1884).