Ostgermanen
,
die östl. Gruppe german.
Völker (s.
Germanen) von der ältesten Zeit bis zur Mitte des 1. Jahrh. n. Chr.
Das Hauptvolk der Ostgermanen
waren die ursprünglich an der Weichselmündung angesessenen Goten
(s. d.); ihnen eng verwandt waren die
Rugier,
Vandalen, Silingen; etwas ferner standen die im heutigen
Posen
[* 3] und bis zur Weichsel
heimischen
Burgunden (s.
Burgund). Auch die Gepiden gehörten dieser Gruppe an. Im 1. Jahrh. n. Chr.
zerfielen die Ostgermanen
in zwei größere
Stämme.
Während das herrschende
Volk im Norden
[* 4] die Goten waren, bestand in
Schlesien
[* 5] der Stammesbund der
Lugier (s. d.). Die besondere
Einheit der ostgerman.
Stämme gegenüber den Westgermanen (s. d.) ist sicher erwiesen durch
Sprache,
[* 6]
Verfassung und
Bewaffnung.
Noch unerledigt ist die Frage, ob die Ostgermanen
mit den Nordgermanen (Skandinaviern) zusammen
eine besondere Gruppe bilden. Es läßt sich historisch wahrscheinlich machen, daß die Besiedelung
Skandinaviens in vorchristl.
Zeit durch die Ostgermanen
der Ostseeküste erfolgt ist. So findet sich im besondern der
Name Goten auch im südl.
Schweden
[* 7] als Stammesname
wieder. Beide Gruppen werden darum auch vielfach als Ostgermanen
bezeichnet.
Über die
Sprache der s.
Germanische Sprachen.