Nebukadnēzar
(nach den babylon.
Inschriften Nabakudurussur), König des babylon.
Reichs, der die Macht desselben zur
höchsten
Blüte
[* 3] erhob, Sohn
Nabopolassars, schlug 605 den ägyptischen König
Necho bei Karchemis, bestieg darauf 604 nach
seines
Vaters
Tode den
Thron,
[* 4] unterwarf die
Stämme
Syriens und machte 600 den jüdischen König
Jojakim tributpflichtig; 597 unternahm
er einen neuen Zug
gegen
Juda und führte die
Blüte der
Bevölkerung,
[* 5] im ganzen 10,023 an der Zahl, nach
Babylon ins
Exil. Als
Jojachins
Nachfolger
Zedekia 588 abfiel und sich mit
Ägypten
[* 6] verbündete, eroberte Nebukadnezar
auf einem dritten Zug
nach
Judäa
Jerusalem
[* 7] nach 17
Monaten
(Juli 586), zerstörte es, blendete
Zedekia und ließ den Rest des jüdischen
Volkes in die Gefangenschaft
abführen. Die Stadt
Tyros belagerte er 13 Jahre vergeblich, doch erkannten die Tyrier 573 in einem
Vertrag seine
Oberhoheit
an.
Nun wandte
¶
mehr
Nebukadnezar
seine ganze Kraft
[* 9] auf die Sicherung seines Reichs und die Hebung
[* 10] des Wohlstandes der Bewohner. Er restaurierte und erweiterte
das Kanalsystem Babyloniens, legte zur Regelung der Überschwemmungen das große Wasserbecken von Sepharvaim an, beförderte
den Handel und erbaute Teredon an der Mündung des Euphrat. Zur Befestigung seines Reichs errichtete er die
große medische Mauer zwischen Euphrat und Tigris und die Mauern Babylons, 50-60 km lang, 60 m hoch, 12 m breit, und schmückte
seine Residenz mit prächtigen Palastbauten sowie den hängenden Gärten für seine medische Gemahlin Amytis (Nitokris) in
dem neu angelegten Ostteil der Stadt, welcher durch eine steinerne Brücke
[* 11] über den Euphrat mit dem Westteil
verbunden wurde. Nach 43jähriger ruhm- und segensreicher Regierung starb er 561; die Babylonier bewahrten ihm das dankbarste
Andenken. Ihm folgte sein unfähiger Sohn Evilmerodach. - Den Namen Nebukadnezar
führte auch der zweite Sohn des Nabonetos (s. d.), für
den sich während des Aufstandes gegen Dareios I. zwei Betrüger, Nidintabel (521-518) und Arakha (517),
ausgaben.