mehr
wahrscheinlich den heutigen an jener Stelle entsprechen. So besaß J. eine dreifache Umwallung: die erste Mauer (Davids und Salomos) um Zion und Moria;
die zweite Mauer (erbaut von Hiskias etc., wiederhergestellt von Nehemia), welche das jene Hügel trennende »Käsemacherthal«, den Hügel Ophel (im S. des Tempels) und die untere Stadt (nördlich vom Millo) einfaßte, und die dritte Mauer (Agrippas), welche die Neustadt [* 1] oder Bezetha umgab und im NO. und NW. je einen mächtigen Eckturm und außerdem noch 88 kleinere besaß.
Für immer verlor J. seine politische Bedeutung 70
n. Chr., als infolge des allgemeinen
Aufstandes der
Juden gegen die
Römer
[* 2]
Titus vom April bis
September die Stadt belagerte und schrittweise eroberte. Erst
Kaiser
Hadrian erbaute,
nachdem infolge eines neuen
Aufstandes der
Juden auch noch die letzten Reste niedergerissen worden waren, seit 130 an der
Stelle
Jerusalems
eine ganz neue Stadt als römische
(Militär-)
Kolonie
und nannte sie
Älia Capitolina. Diese hatte
aber nicht den
Umfang des alten J., indem der südliche Teil des Westhügels und der
Berg Ophel davon ausgeschlossen blieben.
Die neue Stadt ward bloß mit
Römern bevölkert, den
Juden der Aufenthalt daselbst untersagt und an der
Stelle des alten Jehovahtempels
ein
Tempel
[* 3] des
Jupiter
Capitolinus erbaut. Von nun an erfuhr die Stadt, einige Neubauten von
Kirchen,
Klöstern
und
Hospizen unter
Konstantin d. Gr. und Justinian abgerechnet, im
Altertum keine weitern Veränderungen; wohl aber führte
die Besitznahme Jerusalems
durch die Araber unter
Omar 637, wonach die Stadt den
Namen El Kuds (»das Heiligtum«) erhielt, dann
wieder die
Eroberung durch die
Kreuzfahrer 1099 und endlich die durch
Saladin herbeigeführte Rückkehr
der Stadt unter mohammedanische Herrschaft 1187 vielfache Umgestaltungen herbei, wodurch J. nach und nach seine heutige Gestaltung
erhalten hat. In
Jerusalem (das alte)

* 4
Jerusalem (das alte).