Baffin
(spr. bäffin), William, engl. Seefahrer, nahm als
Steuermann unter den
Kapitänen
Hall
[* 2] (1612) und Bylot (1615
und 1616) an mehrern
Reisen zur Entdeckung einer nordwestl. Durchfahrt durch die Davisstraße teil und
drang hier 1616 bis zum Smithsund unter 77° 30' nördl.
Br. vor. 1613 und 1614 machte Baffin
im Dienste
[* 3] der Moskowitischen Compagnie
Fahrten nach
Spitzbergen. Baffin
beschrieb die beiden
Reisen mit Bylot wie auch mit
Hall. Er war es, der zum
erstenmal die geogr. Länge durch Monddistanzen
[* 4] zu bestimmen suchte; aber der Rechnungsfehler
betrug noch mehr als 2 Meridiane. Sein
Schiffsjournal wurde als «Voyages towards the
North-West» (Lond. 1519) vollständig
veröffentlicht. Die
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279 erwünschte Durchfahrt gelang noch nicht, doch sah Baffin
die Eingänge zu dem Smith-, Jones- und Lancastersund. Das neuentdeckte
Polarwasser wurde später Baffinbai (s. d.) genannt. Dann trat in den Dienst der Ostindischen Compagnie, ging 1617 nach Indien,
vermaß die südl. Küsten des Roten Meers und Persischen Golfs, machte als Kapitän 1619 eine zweite Reise
nach Indien und wurde bei der Belagerung von Ormus durch eine Kanonenkugel getötet. –
Vgl. The voyages of Baffin
1612–22, edited, with notes and introduction by Cl. R. Markham in der Sammlung der
«Hakluit Society» (Lond. 1881).