Alkmäoniden
,
athenisches Adelsgeschlecht, das seinen Ursprung von Alkmäon, einem Enkel des
Nestor, ableitete, der
nach der Eroberung
Messeniens durch die Dorer nach
Attika ausgewandert sein soll. Unter dem Archontat des
Alkmäoniden
Megakles (um 630
v. Chr.) machte ein gewisser
Kylon (s. d.) einen vergeblichen Aufstandsversuch; seine
Anhänger, die sich
unter der
Bedingung völliger
Amnestie ergeben hatten, wurden an den
Altären der
Götter auf Anstiften des Megakles treulos
ermordet. Um die Schuld zu sühnen, ward das
ganze Geschlecht aus
Athen
[* 2] verbannt. Es durfte zwar bald
nach
Solons Gesetzgebung wieder zurückkehren, aber
Pisistratus vertrieb es von neuem und erst nach dem
Sturze des
Hippias konnten
die Alkmäoniden
wieder in ihre
Rechte eingesetzt werden. Der letzte bedeutende Alkmäonide
war
Kleisthenes (s. d.). Auch die Mütter
von
Perikles und
Alcibiades waren Alkmäoniden;
aber der Makel der Blutschuld blieb selbst an diesen späten
Nachkommen des Megakles so sehr haften, daß die Spartaner es wagen konnten, 430
v. Chr. die abermalige
Austreibung der Familie
von den Athenern zu verlangen.