Porphyrīt,
gemengtes kristallinisches
Gestein aus der
Gruppe der
Porphyre, das im
Gegensatz zu
Porphyr
im engern
Sinn (s.
Porphyr) keinen
Orthoklas, sondern
Oligoklas enthält (s. Tafel
»Mineralien
[* 2] u.
Gesteine«,
[* 1]
Fig. 15). Die braune
oder dunkelgraue Grundmasse zeigt unter dem
Mikroskop
[* 3] gestreifte
Feldspate mit
Hornblende
[* 4] oder
Glimmer, nur selten ein
Gemenge,
das durch Anwesenheit von
Quarz felsitisch wird. Die dieser Grundmasse eingebetteten größern Individuen
sind meist vorwaltend
Oligoklas,
Hornblende oder
Glimmer; doch kommt auch Quarzin makroskopischen
Körnern vor. Es lassen sich
demnach die Porphyrite
zunächst nach An- oder
Abwesenheit freier
Kieselsäure in quarzführende (Ilfed ^[richtig:
Ilfeld] am
Harz) und quarzfreie (die häufigern) unterscheiden, dann nach der
Natur der vorwaltenden größern Abscheidungen
in Hornblendeporphyrite
, Oligoklasporphyrite (Feldspatporphyrite
) und Glimmerporphyrite.
Zu den Hornblendeporphyriten, welche
übrigens meist neben der
Hornblende auch
Oligoklas in größern Individuen enthalten, gehört unter andern der im
Altertum
als
Material für Kunstgegenstände berühmte ägyptische
Porphyr, der porfido
rosso antico, sowie ein
Tridymit enthaltendes
Gestein von Waldböckelheim bei
Kreuznach.
[* 5]
Oligoklasporphyrit
kommt in
Böhmen
[* 6] und am
Harz, Glimmerporphyrit
, welcher der
Minette unter den
Porphyren entspricht, in
Sachsen
[* 7] und
Tirol
[* 8] vor. Der Porphyrit
enthält 58-64 Proz. Kieselsäureanhydrid; er ist, wie der
Porphyr, unzweifelhaft eruptives
Material; seine Eruptionszeit scheint mit der des
Porphyrs zusammenzufallen, ähnlich wie heute
die vulkanische Thätigkeit gleichzeitig
Material von sehr verschiedenem
Gehalt an
Silicium
(Trachyte und
Basalte) liefert.