Ufer
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William Oswald, Kupferstecher, geb. zu Stolpen in Sachsen, bezog 1842 die Akademie zu Dresden, war nachher in München Schüler von Thäter, stach 1851 eins von den 15 Blättern der «Geschichte des deutschen Volks» (Periode von 1229-1415) von Hermann (Kartonmanier), bildete sich dann 1853-73 in Rom, indem er dazwischen auch Griechenland und den übrigen Orient besuchte. Unter seinen sonstigen zahlreichen Stichen sind die bedeutendsten: Maria auf dem Halbmond, nach Philipp Veit (in der Kirche Santa Trinità de' Monti);
die Vertreibung Heliodors aus dem Tempel und der Parnaß, nach Raffael;
das Leben des Hauptmanns Cornelius, nach Schönherr, und das Paradies, die Hölle und der Antichrist, nach Luca Signorelli.
Außerdem malte er einige Landschaften in Öl und in Aquarell. Er ist seit 1876 Professor an der Akademie in Leipzig.