Tieröl
(Hirschhornöl,
Knochenöl,
Franzosenöl) entsteht bei trockner
Destillation
[* 2] stickstoffhaltiger
tierischer
Substanzen, besonders der
Knochen,
[* 3] ist dunkelbraun bis schwarz, dicklich, riecht durchdringend widerwärtig, empyreumatisch,
ist leichter als
Wasser, löslich in
Alkohol, reagiert alkalisch, gibt an
Alkalien
Blausäure und
Phenol, an
Säuren organische
Basen (die
Pyridinbasen, auch Äthylamin etc.) ab und liefert bei wiederholter
Rektifikation ein farbloses
Öl
(Dippels
Öl), welches bald wieder gelblich oder braun wird. Dies war als
Oleum animale aethereum offizinell; man benutzte es
früher gegen
Typhus, als Wurmmittel und zu
Einreibungen. Mit 3 Teilen
Terpentinöl bildet es das
Oleum contra Taeniam Chaberti,
ein altes Bandwurmmittel.