Sluis
(spr. sleus, frz. l’Écluse), Stadt in der niederländ. Provinz Seeland, im sog. Staatenflandern, durch einen Kanal [* 2] mit Brügge verbunden, mit 2359 E., war im Mittelalter eine der bedeutendsten Handelsstädte Flanderns, an einem breiten, tief eindringenden Meerbusen, dem Zwin. In den Kriegen zwischen Holland und Flandern, England und Frankreich war S. wiederholt Mittelpunkt der Kämpfe; berühmt ist besonders die Seeschlacht worin Eduard Ⅲ. über die Franzosen siegte.
Später lag S. in Fehde mit Maximilian von Österreich [* 3] und wurde Stützpunkt einer Bande von Hoekschen Parteigängern unter Franz von Brederode bei ihren Streifzügen nach Holland, bis es Sept. 1492 von Albrecht von Sachsen [* 4] eingenommen wurde. Im Unabhängigkeitskriege wurde es 1587 von Alexander Farnese erobert, 1604 vom Prinzen Moritz wiedergewonnen; 1747 nahmen es die Franzosen ein. Seine Bedeutung verlor S. durch die Versandung des Zwins seit dem 15. Jahrh. Von der frühern Größe zeugt noch das Rathaus.