(Sluys, spr. sleus), Stadt in der niederländ.
ProvinzZeeland,
BezirkMiddelburg, am Zwin, einer
Bucht der
Nordsee, hat 2
Kirchen, ein Kantonalgericht, einen guten innern
Hafen
(der Außenhafen versandet) und (1887) 2631 Einw., die fast ausschließlich
vom
Ackerbau leben. S. war im
Mittelalter eine ansehnliche Handelsstadt und lange eine wichtige
Festung,
[* 2] welche sich noch 1794 rühmlich gegen die
Franzosen verteidigte.
Hier Seesieg der
Engländer über die französisch-genuesische
Flotte.
(spr. sleus, frz. l’Écluse), Stadt in der niederländ.
Provinz Seeland, im sog. Staatenflandern, durch einen Kanal
[* 3] mit Brügge verbunden, mit 2359 E., war im Mittelalter
eine der bedeutendsten Handelsstädte Flanderns, an einem breiten, tief eindringenden Meerbusen, dem Zwin. In denKriegen zwischen
Holland und Flandern, England und Frankreich war S. wiederholt Mittelpunkt der Kämpfe; berühmt ist besonders die Seeschlacht
worin Eduard Ⅲ. über die Franzosen siegte.
Später lag S. in Fehde mit Maximilian von Österreich
[* 4] und wurde Stützpunkt
einer Bande von Hoekschen Parteigängern unter Franz vonBrederode bei ihren Streifzügen nach Holland, bis es Sept. 1492 von Albrecht von Sachsen
[* 5] eingenommen wurde. Im Unabhängigkeitskriege
wurde es 1587 von AlexanderFarnese erobert, 1604 vom Prinzen Moritz wiedergewonnen; 1747 nahmen es die
Franzosen ein. Seine Bedeutung verlor S. durch die Versandung des Zwins seit dem 15. Jahrh.
Von der frühern Größe zeugt noch das Rathaus.