Nitrocellulose
,
Xyloidin, eine Reihe von
Sprengstoffen, die durch die Einwirkung von rauchender Salpetersäure und konzentrierter
Schwefelsäure
[* 2] auf
Cellulose entstehen; letztere muß zu diesem Zwecke aus den betreffenden organischen
Fasern (Holzfaser,
Baumwolle,
[* 3] Flachs, Hanf,
Stroh, Holundermark, Papier u. s. w.) möglichst rein hergestellt werden.
Beim
Nitrieren
erhält man dann je nach der
Temperatur, der Konzentration der Säuren und der Zeitdauer ihrer Einwirkung verschiedene
Stufen
der Nitrierung mit steigender Explosionsfähigkeit, gewöhnlich als Mononitrocellulose
,
Bi- oder Dinitrocellulose
und Trinitrocellulose
bezeichnet. Die Schwefelsäure dient beim
Nitrieren hauptsächlich dazu, die Salpetersäure mehr zu
konzentrieren und das bei dem chem. Vorgang frei werdende Wasser zu binden. Dieser chem.
Vorgang ist rein schematisch der, daß an
Stelle von
Wasserstoff, der in der
Cellulose enthalten ist,
Untersalpetersäure aus
der Salpetersäure tritt:
Je nach der Herkunft der
Cellulose, welche auf die Reinheit des Produkts von ebenfalls entscheidendem
Einfluß ist, bezeichnet man die Nitrocellulose
als Schießbaum
wolle (s. d.),
Kollodiumwolle (s. Kollodium),
Nitrolignose (s. d.), Collodin (s. d.),
Pyropapier oder Düppel-Schanzen-Papier (s. d.). Als
Bestandteil findet sich Nitrocellulose
in Schultzes Pulver (s. d.)
und im Johnson- und Barland-Pulver (s. d.). Ein nitriertes
Stärkemehl, ebenfalls
Xyloidin, auch
Nitrostärke genannt,
bildet den wesentlichen
Bestandteil des
Uchatiuspulvers (s. d.). Die Nitrocellulose
dient als wirksame
Basis einer Reihe von
Dynamiten (s.
Dynamit).