so heißt seiner glänzend schwarzbraunen haarförmigen Stiele wegen ein im südlichen Europa und Süddeutschland
an Felsen und feuchten Mauern wachsendes feingefiedertes Farnkraut, das Adiantum Capillus Veneris, das ehedem als ein wichtiges
Arzneimittel galt.
Das
Kraut (herba capilli veneris) hat einen süßlichen
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und zusammenziehend bitterlichen Geschmack und diente als Brustthee, besonders aber zur Bereitung eines früher offizinellen
Sirups, Syrupus capillorum veneris, der in Frankreich als Sirop capillaire als Zuthat zu Zuckerwasser sehr beliebt, aber
gewöhnlich nachgemacht ist. - Zollfrei.
L. (Krullfarn, Haarfarn), Farnkrautgattung aus der Familie der Polypodiaceen, zierliche, meist den Tropenländern
angehörige Farnkräuter. Adiantum Capillus VenerisL. (gemeines Frauenhaar), mit aus wagerechtem, kriechendem
Wurzelstock bis 0,5 m hoch emporwachsendem, doppelt gefiedertem, hellgrünem Wedel auf zarten, rötlich schwarzbraunen, glänzenden
Stielen, an feuchten Mauern und Felsen in ganz Südeuropa, Asien,
[* 4] Afrika,
[* 5] Amerika,
[* 6] auf den Sandwichinseln etc., war früher als
Frauenhaar (Herba capillorum Veneris) offizinell und schon bei griechischen und römischen Ärzten in Gebrauch;
statt seiner benutzt man jetzt oft das kräftiger aromatische Adiantum pedatumL. aus Kanada und den nördlichen Unionsstaaten. Viele
Arten, unter andern Adiantum concinnum W. aus Südamerika,
[* 7] Adiantum curvatumKlf. aus Brasilien,
[* 8] Adiantum hispidulumR. Br. aus Neuseeland, Adiantum trapeziformeL. aus Mexiko
[* 9] und Südamerika, werden in Warmhäusern gezogen;