Brugmann
,
Friedr. Karl, Sprachforscher, geb. in Wiesbaden, [* 2] studierte 1867-71 in Halle [* 3] und Leipzig [* 4] Philologie und Sprachwissenschaft, wurde 1872 Gymnasiallehrer in Wiesbaden und 1873 in Leipzig. 1877 habilitierte er sich an der Universität Leipzig für Sanskrit und vergleichende Sprachwissenschaft und wurde 1882 zum außerord. Professor befördert. 1884 wurde er als ord. Professor für vergleichende Sprachwissenschaft nach Freiburg [* 5] in Baden [* 6] berufen und kehrte 1887 als ord.
Professor der indogerman.
Sprachwissenschaft nach
Leipzig zurück.
Außer zahlreichen
Aufsätzen in Fachzeitschriften veröffentlichte
Brugmann:.
«Ein Problem der Homerischen Textkritik und der vergleichenden
Sprachwissenschaft» (Lpz. 1876),
«Morphologische Untersuchungen auf dem Gebiete der indogerman. Sprachen» (mit H. Osthoff, 5 Bde., Lpz. 1878-90),
«Litauische Volkslieder und Märchen aus dem preuß. und russ. Litauen» (mit A. Leskien, Straßb. 1882),
«Zum heutigen Stand der Sprachwissenschaft» (ebd.1885),
«Griech. Grammatik» (I. Müllers «Handbuch der klassischen Altertumswissenschaft», Bd. 2, Nördl. 1885; 2. Aufl., Münch. 1890),
«Grundriß der vergleichenden
Grammatik der indogerman.
Sprachen» (Bd. 1
u. 2,
Straßb. 1886-92). Durch seine
Aufsätze in Bd. 9 von Curtius'
«Studien» (Nasalis sonans in der indogerman.
Grundsprache" und «Zur Geschichte der stammabstufenden Deklination») wurde
die viel umstrittene Frage des indogerman. Vokalismus in
Fluß gebracht. Hervorzuheben ist außerdem B.s
Aufsatz «Zur Frage
nach den Verwandtschaftsverhältnissen der indogerman.
Sprachen» (in Techmers «Internationaler Zeitschrift für allgemeine
Sprachwissenschaft», I). Brugmann
giebt (mit
Streitberg) die Zeitschrift
«Indogerman. Forschungen» (Bd. 1, Straßb.
1892) heraus.