Adal
,
Land im Osten Abessiniens, westlich von der Tedschurabai zwischen 10 und 15° nördl. Br., bewohnt von den Adâïl-Danâkil (s. Danakil), deren Sultan in dem jetzt zu Erythräa (s. d.) gehörigen Aussa wohnt. Das am Eingange in den Golf von Tedschura gelegene Obok haben die Franzosen 1862 gekauft und in neuester Zeit zur Kohlenstation und Strafkolonie sowie zum Hauptort der am Golf liegenden franz. Kolonie erhoben. Westlich von Tedschura (400 Hütten) [* 2] liegt der Salzsee Assal (s. d.). Auch der Abhebaddsee (Alelbad), in den der Hawasch fließt, ist ein Salzsee.
Der Küstenstrich ist weidereich, mit schönen Palmenhainen und guten Brunnen; [* 3] die Gehänge bedecken undurchdringliche Gehölze von Akazien, in denen zahlreiche Paviane, Leoparden, Hyänen, Schakale und Gazellenarten leben. Westlich liegen sandige Flächen, dann fruchtbare Hügel und treffliche Weiden. Das Volk ist dunkelbraun, kräftig und lebt mit seinen Herden nomadisch. Die Sprache [* 4] ist ein Dialekt des Somal (kuschitisch), Religion der Islam. (S. Äthiopien.) –
Vgl. Heuglin, Reise in Nordostafrika (2 Bde., Braunschw. 1877).