Valmains
(Kt. Graubünden,
Bez. Inn).
2700-1660 m. Vorderstes östl. Nebenthälchen des bei
Remüs im Unter
Engadin sich öffnenden
Val Sinestra.
Entspringt am NW.-Gehänge des
Piz Arina (2832 m) mit zahlreichen, tief einerodierten Bachfurchen (die
Hauptzweige heissen Valmains
Chalau und Valmains Dretsch, das heisst das diesseitige und das rechtsseitige Valmains), nimmt
WSW.-, dann SW.-Verlauf und lässt seinen nur 1,8 km langen Bach in tiefem und steilem Felsentobel der Brancla (La
Lavranca),
d. h. dem Bach des
Val Sinestra zueilen.
Etwa 0,6 km oberhalb der Einmündung liegt der einsame Hof Zuort (1719 m). An den Thalseiten dehnen sich die Remüser Alpen Pradatsch (2119 m) und Pradgiant (2076 m); im Vordergrund und gegen das Quellgebiet hin erblicken wir Waldstreifen, dazwischen folgen beiderseits Bergwiesen, über welche der vom Dörfchen Manas heraufführende Weg seine Fortsetzung nach den Berghütten Griosch (1818 m) und weiter nach Val Chöglias findet. Gegenüber dem Hof Zuort erscheinen gewaltige, vom Thalbach angeschnittene und von der Verwitterung kompliziert bearbeitete Wände in diluvialen, fluviatilen und Sturzschuttmassen; sie werden gegen 100 m hoch und zeigen in längerer Reihe neben- und hintereinander stehende Erdpyramiden von 10-15 m Höhe, die grössten Erdpfeiler, die im Engadin bekannt sind. Das Thälchen, dessen oberste Quellfurchen bis in eine Höhe von 2500 bis fast 2700 m hinaufgreifen, ist ganz in graue Ton- und Kalktonschiefer eingeschnitten, die zum grössten Teil der Liasstufe anzugehören scheinen. Aus der Alp Pradatsch kommt man über die nahe Fuorcla Pradatsch (2688 m) nördl. des Piz Arina nach Schleins oder Remüs hinüber.