Yvon
(spr. iwóng), Adolphe, franz. Schlachtenmaler, geb. 1817 zu Eschweiler (Luxemburg), war in Paris Schüler von Delaroche, debütierte 1842 mit einem Porträt und ging 1843 nach Rußland, von wo er mehrere Kreidezeichnungen sandte, die durch ihre große Naturwahrheit Interesse erregten, z. B. Tatarenmoschee in Moskau, Fahrt nach Sibirien. Nachdem er in den nächsten Jahren nach seiner Rückkehr die bedeutenden Bilder: die Reue des Judas (1846), die Schlacht bei Kulikowo zwischen Russen und Mongolen (1850), ein gefallener Engel, Übergang Napoleons über die Alpen (1853, Schloß zu Compiègne) und der Marschall Ney deckt die Nachhut der Armee in Rußland (1855, Museum in Versailles) gebracht hatte, wurde er beim Ausbruch des Krimkriegs mit der Darstellung der dortigen Ereignisse beauftragt und eröffnete nun eine umfassende Thätigkeit. Dahin gehören zunächst (1857-1859) die drei großen Bilder von der Erstürmung des Malakow (Museum in Versailles), die, so trefflich sie in den Einzelheiten und den einzelnen Kampfscenen sind, an einer großen Zersplitterung leiden. Noch weniger glücklich war er in ¶
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der Schlacht bei Solferino (1861); glänzender dagegen fiel 1863 die Schlacht bei Magenta aus. Unter seinen spätern allegorischen Darstellungen, Bildnissen etc. verdienen rühmliche Erwähnung: die sieben Todsünden nach Dante, die allegorische Darstellung der Vereinigten Staaten von Nordamerika, die Porträte des Generals Neumayer, des Generals Vinoy und des kürzlich verstorbenen kaiserlichen Prinzen. Schwächere Leistungen waren dagegen: eine Straße in Konstantinopel, die Staatsgeheimnisse (1873) und vor allen der Angriff der Kürassiere bei Wörth (1875). Mit zwei sonderbaren Bildern beteiligte er sich bei der Ausstellung von 1875, das eine, unter dem Titel: der Cäsar, eine ergreifende Perhorreszierung der Eroberungssucht und der Kriegsfurie;
das andere: Lagerstätte der Barbaren, eine (ziemlich modern gewordene) Scene aus den dem Sturz der römischen Weltmacht vorangehenden Invasionen. Er erhielt zahlreiche Medaillen, 1855 das Ritter- und 1867 das Offizierkreuz der Ehrenlegion.
Z.